24.05.2019: NOSEHOLES, TICS - Hamburg - Hafenklang

27.05.2019
 

 

 Album-Release-Show. NOSEHOLES präsentieren ihrer Heimatstadt erstmals live, was sie sich in den letzten Monaten so ausgedacht haben. Die Nase läuft, TICS aus Köln supporten.

Dass Thomas von den BEATSTEAKS einen ausgezeichneten Musikgeschmack hat, beweist der Berliner nicht nur bei der Wahl seiner Vorbands, sondern u.a. auch auf seinem eigenen, kleinen Label "Tomatenplatte". Letzter Output: TICS.
Das Quartett spielt eine Mischung aus Indie, Post-Punk und vereinzelt Funk-Elemente. Rasend schnell, nimmer müde, niemals langweilig.

Näher ran rücken, Vogel Gezwitscher, ab geht's. TICS kommen schnell auf Betriebstemperatur. Kurze, knackige Songs, treibendes Schlagzeug, wummernder Bass. Die Stimme von Sänger Matthias Schroers ist mal surreal hoch, mal übertrieben tief. Effektgeräte tun ihr übriges. Samples übernehmen den Rest. Professionell, cool, abgefuckt und extrem spannend. Der eher zurückhaltende Frontmann überlässt bei den Ansagen dem gut aufgelegten und bestens gelaunten Gitarristen das Wort, der so noch eine andere Facette der Band zeigt. Ansonsten pinkeln TICS Eiswürfel. Schön anzuschauen und live nochmal hörenswerte als auf Platte.

"Das nächste Lied heißt,... weiß ich nicht.
Das nächste Lied heißt,... du hast schon wieder keine Liste."

Die Kölner haben sichtlich Spaß am Auftritt und bedanken sich nach jedem Song artig bei allem und jedem. Bitte. Gern geschehen.

Der größte Dank gebührt NOSEHOLES - TH, ZooSea Cide, Henk Haiti und Steve Somalia – die, die Kölner zu ihrer Album-Release-Show eingeladen haben. NOSEHOLES setzen auf skurrile, einprägsame Texte. Eingängig aber nicht einfältig. Mit Leuten von DAS ENDE und HAND SEX. Als Free Jazz Band gegründet, mittlerweile in rockigeren Gefilden unterwegs. Irgendwo zwischen No Wave, Post Punk und Disco. Zwischen HUMAN ABFALL, DIE NERVEN, Pluto, Saturn und Mars.

Kaugummi in den Mund und los geht's. Kaugummiblase - aufpusten und platzen lassen. Sängerin ZooSea Cide hat sich die verrücktesten Zöpfe von ganz Hamburg geflochten. Süß, irr, wirr, verdreht, liebenswert. Alles auf einmal. Alles und nichts. „Normal“ scheint im Wortschatz der Band ein Fremdwort.

Theater trifft auf Konzert. Schauspielerei auf echte Emotionen.
Zwischen Kunst und Punk. Zwischen Hafen und Busbahnhof.

Passt genauso gut auf jede Kleinkunstbühne oder Arte wie in schwitzige Jugendzentren. Punk, Kunst, blablabla.
Um dem künstlerischen Anspruch vollends gerecht zu werden, wird zwischenzeitlich auch noch die Gitarre durch ein Saxophon ersetzt. Sieht nicht nur gut aus, sondern klingt auch gut. Blaskapelle, Post-Punk-Band, blablabla.

Eine Woche ist das neue Machwerk der Band zur Release-Show alt und klingt nicht nur gut, sondern sieht auch gut aus - zumindest wenn es nach der NOSEHOLES Sängerin ZooSea Cide geht. Ausgefallener Name, grandioses Cover, gute Musik. Das zweite Album der Band wurde im Ton 13 in Hamburg aufgenommen, hört auf den schönen Namen "Ant And End" und beschreibt damit sehr gut, wo textlich die Reise hin geht.
Von „I Scream, You Scream, We All Scream For Ice Cream“ über “Chocolate Bars, Glowing Mars”.

NOSEHOLES schicken Hamburg in Richtung Mars.
Ant. And. End.