25.02.2009: Kings Of Leon - Köln - Gloria

25.02.2009
 

 


Einen Tag vor dem bereits seit Monaten ausverkauftem Palladium Gig der Followill Sippe, ludt 1LIVE zu einem seiner Radiokonzerte mit der Band im gemütlichen Gloria. Für diesen intimen Rahmen gab es keinerlei Karten zu erwerben, lediglich ein Gewinnspiel war der Schlüssel zum abendlichen Fanglück. 2 Schlangen, eine für die glücklichen "Gewinner" eine andere, mindestens genauso lange, für die obligatorische Pressemeute und Gästelistenfraktion schleusten die Besucher in den Innenraum des Gloria, wo man sich in vernünftigem Wohlfühlabstand vor der Bühne einfand. Natürlich dudelt das Radio im Hintergrund und als dann der große Moment näherrückt erfolgt pünktlich nach den Nachrichten um 21:00 Uhr eine Live-Anmoderation und der Startschuss für das KINGS OF LEON Set.

Jenes wurde ausgesprochen atmosphärisch mit "Crawl" eröffnet. Alle Augen sind auf den flanellhemdigen Caleb gerichtet, der sich 1 zu 1 wie auf CD anhört, mit mehreren Mikrophonen arbeitet und wohlige Schauer über die Rücken der Zuschauer jagt, während das goldene Kreuz um seinen Hals munter im Studiolicht funkelt. Der heutige Abend steht nämlich im Zeichen der Mehrfachverwertung und wird nebst Radio Liveübertragung plus Video-Onlinestream auch noch für den WDR Rockpalast aufgezeichnet. Die Stimmung im Gloria ist jedenfalls gut, von ausgelassener Euphorie kann jedoch keine Rede sein und das Publikum verfällt eher in passive Kinomentalität (Ausnahme bleibt natürlich der muntere Mob direkt vor der Bühne). Lediglich das Popcorn fehlt noch zum endgültigen Glück, nach jedem Song erntet man jedoch wohlwollenden Applaus. Grund hierfür mag der Fakt sein, dass viele der Anwesenden eher mit dem aktuellen Hitalbum "Only by the Night" vertraut zu sein scheinen, Material von "Because of the Times" geht über weite Strecken unter. KINGS OF LEON eilen ein wenig durchs starr begrenzte Set und blicken des öfteren in Richtung der Technik um die verbleibende Zeit abschätzen zu können. Bei "Closer" oder "Use Somebody" ist der Beifall dann aber auch entsprechend groß und beim Überhit "Sex On Fire" wird dann endlich auch ganzheitlich vor der Bühne gefeiert. "Charmer" beendet das ein äußerst ansprechendes Set pünktlich zur vollen Stunde, auf die Zugabe darf man einige Minuten warten (wenn da mal nicht erst das Ende der Nachrichten abgewartet wurde?). Endlich wird mit "Slow Night So Long" auch "Aha Shake Heartbreak" gewürdigt und der Abend darf genüsslich ausklingen. Mit einem gemischten Gefühl wird anschließend der Heimweg angetreten. Einerseits kann man durchaus erfreut sein, die Herren in diesem privaten Rahmen, hautnah erlebt zu haben, andererseits hätte speziell das Publikum ein wenig mehr Stimmung machen können.