Dabei wollte es zu Beginn noch nicht recht hinhauen: wie denn auch, wenn dem Drummer beim Auftaktsong „Typical“ die Drumbass kaputt geht. Und das an seinem Geburtstag! Während das Publikum ihm ein Ständchen singt, wird flugs eine neue organisiert und weiter geht’s! Die wenigen Minuten Pause waren für den ein oder anderen Konditionsmuffel vielleicht auch notwendig, denn nun geht es Schlag auf Schlag: auf „Chaos“ folgt ein neuer, experimenteller Song, dann „Plan B“. Erst bei „Stare at the Sun“ bietet sich eine Verschnaufpause vom Dauerhüpfen, doch selbst bei diesem ansatzweise melancholischen Song zappelt der Sänger hinter dem Keyboard herum. Und spätestens ab diesem Zeitpunkt setzt der „Meany- Effekt“ ein: was zuvor noch ein schönes Konzert war, wird aufgrund der Hemmungslosigkeit des Frontmanns zur Ekstase! Das Publikum übernimmt bei „Control“ und „Noticed“ die Gesangsparts, und nach dem umjubelten Kopfstand auf seinem Instrument gibt es auch bei den bis dato recht unscheinbaren Bandkollegen kein Halten mehr. Da wird auf der doch recht kleinen Bühne wild herumgesprungen, Drumsticks ins Publikum geworfen und auf dem Arbeitsgerät stehend gespielt, so dass sich die vier nach dem letzten Song „Break the Same“ verwundert anschauen, was sie da eigentlich gerade gemacht haben. Nur dem Publikum ist klar: es will mehr! Es jubelt solange, bis es bei der Zugabe auch Effektgeräte misshandeln darf.
Worin sich der „Meany- Effekt“ begründet, ist im Nachhinein nicht eindeutig: liegt es nur an dem einzigartigen Sound oder vielmehr an der tiefen Verbundenheit, die Paul Meany zu diesem zeigt?? Die Wirkung dagegen ist so einschlägig wie nachhaltig, weshalb das mit der zukünftigen Weltherrschaft wohl auch kein Problem sein dürfte.