An jenem Freitag nach Himmelfahrt wurden gleich drei großartige Konzerte auf einen Tag gelegt. Zum einen gaben sich die bärtigen AGAINST ME ein Stelldichein, dann hatten wir DINOSAUR JR in der Hansestadt und natürlich besagte PARKWAY DRIVE. Das mit DINOSAUR JR war zwar schmerzlich, aber die Entscheidung stand, AGAINST ME würden ja auch zwei Tage später in Braunschweig spielen
Da die Website des Towers nicht besonders viel hergab, tingelten wir überpünktlich los und trudelten schon gegen 19.00 Uhr in der Nähe des Hauptbahnhofs ein. Ein Kaffee später begaben wir uns zum Tower, wo man die Information erhielt, dass der Einlass um 22.00 Uhr sei und das Konzert um 23.00 Uhr losginge. Also wieder ins Kaffee um weitere Heißgetränke zu konsumieren und die Zeit totzuschlagen. Als wir dann letztendlich um 22.00 Uhr vorm Tower stehen, haben sich schon jede Menge Heads eingefunden, die auf die Jungs aus Australien warten. Die kleine Räumlichkeit des Towers ist ziemlich schnell gefüllt und schon stellt sich die nächste Warterunde ein, denn die sonnengebräunten Jungs von PARKWAY DRIVE betreten erst, als einziger Act des Abends, gegen 23.Uhr die kleine Bühne des Towers. Genug der Statistiken denn was danach folgte entschädigte für die ganze Warterei. In bester UNEARTH Manier, wenn nicht noch besser, lieferten die fünf Jungs aus Byron Bay ein absolut bösartiges und geniales Brett zwischen Deathmetal und wuchtigem Hardcore ab. Auch wenn der Sound an diesem Abend nicht der beste ist und ein wenig rumpelt, werden die freigesetzten Energien vom Publikum aufgesogen welches jede Gelegenheit für wilde Aggro-Moves sucht, für die insgesamt, ob der geringen Größe der Location, wenig Ausweichmöglichkeit bestehen. Entsprechend geht auch ein Angereister zu Boden, als er einen Tritt genau auf die Nase abbekommt. Publikum und Band lassen sich hiervon wenig beeindrucken und feiern weiter. Ca. eine Stunde währt das furiose Vergnügen, bei dem nicht nur die Songs des aktuellen Longplayers "Killing With A Smile" zum Besten gegeben werden, sondern auch der ein oder andere Track der Debüt EP "Don't Close Your Eyes" vorgetragen wird. Feines Metalgefrickel und die sympathische Ausstrahlung von Frontmann Winston McCall, der sowohl für die geschrienen als auch die gesungenen Parts zuständig ist, lassen einem den Abend in bester Erinnerung behalten.
Ein wunderbares Konzert endet nach der geforderten Zugabe. Im Anschluss wird noch der Merch Stand gut belagert und manch einer unterhält sich mit der Band. Man kann sich glücklich schätzen, die Jungs von PARKWAY DRIVE in einer derart kleinen Location mit angenehmer Atmosphäre erlebt zu haben, denn wenn die Band das nächste Mal auf Tour kommt wird es vermutlich deutlich größer und voller.