26.01.2019: BLOODHYPE, MANI ORRASON - Hamburg - Molotow SkyBar

27.01.2019
 

 

Samstagabend, leichter Nieselregen, 20 Uhr - Molotow SkyBar.
Perfekte Voraussetzungen für einen grandiosen Konzertabend auf der Reeperbahn.
BLOODHYPE und MANI ORRASON. Indie, Indie, Indie - Live.

Schön voll ist es bereits um 20 Uhr im Molotow. Also: Nebelmaschine an Gitarre gestimmt und los geht's.
MANI ORRASON eröffnet ein letztes Mal für BLOODHYPE den Abend. Nach Berlin, München und Köln, steht mit Hamburg das vierte und damit letzte Konzert der Tour an. Grund genug zu feiern.
Alleine, aber keineswegs schüchtern und mit jeder Menge Glitzer im Gesicht betritt der Isländer die Bühne. Es folgt zumeist beatlastige Indie-Mucke. Modern, laut, selbstbewusst. Der Beat kommt von der zuvor programmierten Karaoke Maschine. Ein Klick und schon wummern die Bässe. Singen und Gitarre spielen muss MANI ORRASON aber noch selbst. Aber auch die Gitarre hängt ganze Teile der Show schlicht am Körper herab und wird nur ab und an gebraucht. Mehr Schein als Sein. Sieht aber gut aus.
MANI ORRASON hat eine einzigarte Bühnenpräsenz. Ganz alleine, ohne Band im Rücken macht sich der Isländer die Bühne zu seiner Bühne. Band? Überflüssig.
Da wird auch ganz locker überspielt, wenn der Gitarrengurt reißt oder die offene Bierflasche auf das Effektgerät fällt. Passiert. Tiefenentspannung.
Neben jeder Menge eigener, hauptsächlich brandneuer Songs gibt es mit "Something" von GEORGE HARRISON auch einen Cover-Song.
MANI ORRISSON singt von den schönen Dingen des Lebens. Liebe, seinen Freund und noch mehr Liebe. Ach, wie schön.
Zum Ende wird liebevoll der BLOODHYPE-Crew gedankt und das Glitzer aus dem Gesicht gewischt.
Liebe, Liebe, Liebe.

"Hallo wir sind Metallica und spielen jetzt ein paar Songs von BLOODHYPE"

Selbstbewusst können BLOODHYPE auch. Indie-Rock. Mal poppiger, mal rockiger. Die angekratzte Stimme von Sänger Elmar Weyland wird mit noch mehr Energie wettgemacht. Morgen und nächste Woche muss der Berliner nicht mehr Singen und auch ansonsten (laut eigener Aussage) nicht mehr reden können. Ab geht's.

"Treten wir der Stimme in den Arsch".

Um zumindest den Abend zu überstehen, werden häufiger "Rentner-Trinkpausen" eingelegt und Wasser getrunken. Und so hält die Stimme überraschenderweise erstaunlich gut. Einzig den Ansagen hört man den Zustand an. Prost.
Bisher auf anderem Wege im Musikbusiness aktiv, geht es für BLOODHYPE zum ersten Mal auf eigene, kleine Deutschland-Tour. Und die ist gut besucht. Rappelvoll ist die  Molotow SkyBar. BLOODHYPE freut's. Die Zuschauer freut's. Das Molotow freut's.
Neben den noch relativ wenigen eigenen Songs covern auch BLOODHYPE an diesem Abend eine alte Legende - BRUCE SPRINGSTEEN mit "I am on Fire" für die Geliebte. Süß. Und das Molotow singt lautstark mit.
Zum Ende des Sets zeigt Elmar Weyland, dass er auch ohne Gitarre eine gute Figur macht und packt seinen Hüftschwung aus. Bühnenpräsenz, die Zweite. Die Damen aus Reihe 1, 2 und 3 freut´s, seine an diesem Abend anwesende Schwester vielleicht auch.
Jene bekommt genau wie der Rest der Crew von der Bühne aus jede Menge Liebe zugesendet. Letzter Tourtag – da kann man schon mal sentimentaler als sonst sein.
Nach rund 45 Minuten ist trotzdem bereits Schluss. Viel mehr Songs haben die Berliner auch einfach nicht. Weiter geht's erst später am Abend im Karateleller und Club oder irgendwo anders auf der Reeperbahn.
Indie, Wochenende und ganz viel Liebe.
BLOODHYPE.