27.03.2008: Dropkick Murphys, The Broilers - Köln - Palladium

27.03.2008
 

 

"Let's go MURPHYS!". Boston's finest are in town und sämtliche Musikfans mit einer Affinität zur Modefarbe Grün sind an diesem Abend angereist. Ausverkauftes Haus heißt es schon im Vorfeld und an diesem Abend hört man schon von weitem die Kassen klingeln. Draußen legen die Flaschen- und Dosensammler eine Extraschicht ein, denn bereits vor 21.00 Uhr sind sämtlich Sammelgefäße bis zum Rand gefüllt und man substituiert die wenig ertragbringenden Glasflaschen durch Behältnisse mit einer höheren Rendite. Auch der geschäftstüchtige Bierdosenschwarzverkäufer wuchtet die nächste Palette aus dem Auto, die ihm sofort vom trinkfesten Fanvolk aus den Händen gerissen wird. MUPHYS Fans sind durstig und feiern dem anstehenden Event ausgelassen entgegen. Den ganzen Abend über sind auch ausgeprägte Schlangen vor den Theken im Palladium anzufinden, denn der Nachschub muss ja gesichert sein.

Zunächst stehen aber die Düsseldorfer Oi-/Punks von den BROILERS auf der Bühne und kitzeln die ersten Begeisterungsstürme und Anfeuerungsrufe aus den vorderen Reihen. Frontmann / Gitarrist Sammy Amara ist in bester Laune, trägt die Gitarre tief und lässt seine Muskeln spielen und auch der Rest der Band spielt ansprechend frisch und in Top Form auf. Natürlich steht der aktuelle Longplayer "Vanitas" im Mittelpunkt der Songauswahl und das Publikum erweist sich als ausgesprochen textsicher. Viel sympathischer hätte das "Anheizen" gar nicht ausfallen können.

Die "Let's go MURPHYS!" Rufe im ausverkauften Palladium werden immer lauter und endlich, nach einem schicken Intro, stürmen die sieben Mannen die Bühne und legen energetisch mit den ersten "Warrior Code" Hits los. Al Barrs Organ klingt Live noch rauer und kraftvoller als auf Platte und auch der Rest der Band legt sich hoch motiviert bei der ersten Deutschlandshow der laufenden Tour ins Zeug. Die Meute hat sich schnell auf Pegel getanzt und schmettert lauthals das dargebotene Material mit. Zwischenzeitig überrascht Al mit seinen formidablen Deutschkenntnissen bevor er sich mal wieder für ein bis zwei Songs verabschiedet bei denen lediglich Ken Casey den Vokalpart übernimmt. Ein sehr ausgewogenes Set aus dem Hit-Backkatalog der DROPKICK MURPHYS findet einen großen Höhepunkt mit "The Wild Rover" bei dem fleißig mitgeschunkelt wird und alle Hände in die Höhe gehen. Die sehr punkigen Uptemponummern ohne Flöte und Dudelsack werden hingegen etwas verhaltener aufgenommen. Auf der Bühne herrscht ein reger Wechsel der Instrumente und auch die Mikrophone der einzelnen Mitglieder werden wahllos getauscht, was sehr für die Band spricht, die keiner individuellen Abmischung bedarf. Mit "Kiss Me, I'm Shitfaced" und einer Legion von weiblichen Geschöpfen auf der Bühne wird das offizielle Set beendet, welches natürlich noch um eine Zugabe ergänzt wird. Hier darf man sich u.a. über "I'm Shipping Up to Boston" freuen, bevor auch noch mal die Herren der Schöpfung mit auf die Bühne dürfen. Waren die Mädels ausgelassen am feiern sind die primären Ziele der Herren auf der Bühne eher Handybilder mit der Band oder der Griff zum Mikrophone. Erschöpft, verschwitzt, betrunken und mit einem Haufen an DM Merch ausgestattet geht es nun für einen Großteil der Fans nach Hause. Was für eine Party!