einmal nach Deutschland und ich ließ es mir nicht nehmen, die 4 Folk-Rock-Punks aus Gainesville live zu begutachten. Nachdem mich ihre letzten beiden Releases auf Fatwreck vollends überzeugen konnten, war ich gespannt ob sie diese rohe Energie in ihrer Musik auch live so transportieren können.
Nachdem die Tür zum Konzertraum im bereits gut gefüllten AZ geöffnet worden war, war es aber erst einmal Zeit für den Support des Abends: Die BRAINBUGS aus Dortmund spielten wirklich netten Ska-Punk mit schönen Bläsereinsätzen und interessanten Songstrukturen. Auf der Bühne wirkte das ganze etwas lustlos, doch musikalisch konnte mich die Band durchaus überzeugen.
Gottseidank ist der Konzertsaal im AZ Mülheim relativ groß, so dass man hier und da noch ein angenehmes Plätzchen zum Tanzen fand, denn inzwischen war es für einen Montagabend schon richtig voll geworden, und was dann von AGAINST ME von der Bühne auf die Menge überschwappte ist schwer in Worte zu fassen. Von Anfang an merkte man, welch Leidenschaft und Herzblut die 4 Akteure auf der Bühne in ihre Musik stecken. Da wird gegröhlt und gerotzt was das Zeug hält, und im Publikum gehen zeitig zu jedem Refrain dutzende von Fingern in die Höhe. Äußerst sympathisch rockten sich Tom, James, Warren und Andrew durch ihr Set, welches hauptsächlich mit den Hits ihrer letzten beiden Alben gespickt war. Ganz nach dem Motto "Less Talk, More Rock" wurde ohne Ansagen und lange Pausen ein Song nach dem anderen gespielt und das Publikum hatte kaum Zeit zum verschnaufen.
Alles in allem hatte ich mir von dem Abend nicht zu viel versprochen, und auch das AZ Mülheim ist für derartige Konzerte eine nette Location. Beim nächsten Mal könnten AGAINST ME vielleicht noch ein wenig mehr mit dem Publikum kommunizieren. Für mehr als ein "Thank you, good night!" reichte es an diesem Abend leider nicht. Ich mag es ihnen aber auch nicht übel nehmen, denn wer so viel Enthusiasmus in seine Musik legt, hat nach einigen Wochen auf Tour bestimmt keine Kraft mehr zum Reden... Bis zum nächsten Mal, wenn zum Schluß wieder hunderte von Kehlen mitgröhlen: "The party's over..."