MAX RICHARD LEẞMANN hat die Romantik für sich entdeckt und bringt diese auf Tour. Außerdem im Gepäck,... jede Menge Reiher, Swing, Chanson und Liebe, Liebe, Liebe. Letzter Stop – Hamburg.
Der VIERKANTTRETLAGER-Frontmann ist seit geraumer Zeit Solo unterwegs und bringt Swing und Chanson ins 21. Jahrhundert. „Liebe in Zeiten der Follower“ heißt das Debütalbum des Husumer Sängerknaben, auf dem er moderne Texte mit bekannten, alten Klängen ala MAX RAABE vermischt.
Das Publikum im Hamburger Nochtspeicher ist bunt gemischt. Alt, jung, modern, klassisch, laut, leise und damit doch anders als bei VIERKANTTRETLAGER-Konzerten. Die Altersspanne reicht von ungefähr 18 bis um die 60. Anzugträger stehen neben hippen Jugendlichen. Zu dem klassischen VIERKANTTRETLAGER-Publikum gesellen sich somit einige weitere Schichten.
MAX RICHARD LEẞMANN vereint alle unter dem großen Schirm der Romantik.
Der Hamburger Nochtspeicher ist dementsprechend gut besucht. Nicht zu voll und nicht zu leer.
Pünktlich um 21:00 Uhr betritt MAX RICHARD LEẞMANN mit seiner Band die Bühne. Der Husumer hat sich in seinen schönsten Rollkragenpulli geworfen, während die Band im Ralph-Lauren-Einheitslook die Bühne entert.
Der Frontmann hat von Beginn an jede Menge Hummeln im Hintern. Voller Energie und inbrunst werden die Songs ins Mikrofon geschmettert und auf der Bühne von links nach rechts stolziert. Beinahe zu viel Energie für die im Vergleich zu VIERKANTTRETLAGER doch eher ruhigen Lieder.
Doch MAX RICHARD LEẞMANN hat Verstanden, auf was es bei Konzerten ankommt. Nicht die Musik, sondern Animationen und Social Media Content! Und so wird zu „Ich Wünschte“ fleißig mit geklatscht und gepfiffen. Einmal noch kurz die Lippen benetzen und auch der Angstmoment „Pfeifen“ wird ohne Fehler gemeistert.
Das Konzert im Hamburger Nochtspeicher ist das letzte Konzert der ersten, kleinen MAX RICHARD LEẞMANN-Tour und gleichzeitig das erste, richtige Hamburg Konzert, auch wenn der Nochtspeicher (nach eigener Aussage) doch sehr dem Husumer Speicher ähnelt.
Zwischen den Liedern erzählt MAX immer wieder Anekdoten zu den einzelnen Songs. Vor allem über seine Mutter, die u.a. einen Deal mit einem Husumer Karussellbetreiber ausgehandelt hat, dass in diesem Jahr auf dem Husumer Weihnachtsmarkt sein neustes Lied „Wenn Es Weihnachten Wird“ zwischen WOLFGANG PETRY und WHAM läuft.
„Husum, if you can make it there, you can make it everywhere!“
Zum Ende wird die Stimmung immer ausgelassener. Es wird Schnaps gereicht und zum ersten Mal auf Tour ein „richtiges“ Bier und kein Alkoholfreies geext. Im ganzen Trubel tritt MAX sogar einen der Reiher um, die auf der Bühne als Verzierde aufgestellt sind und tritt diesem im Anschluss ins Gesicht. Für seinen Keyboarder ein klarer Fall für Greenpeace.
Dass sich MAX RICHARD LEẞMANN in Hamburg wohlfühlt sieht man ihm an. So wohl, dass er sich sogar zu dem Satz „Heute war schon am geilsten“ hinreißen lässt. Worauf die Band nur „Ihr hättet die Arschlöcher gestern sehen sollen“ hinzufügt. Als kleiner Hinweis sei jedoch angemerkt das „gestern“ frei war.
Nach rund einer Stunde verlässt MAX mit Band die Bühne und lässt das Hamburger Publikum in die kalte, aber noch relativ junge Nacht.
Alle Songs sind gespielt, alle Geschichten erzählt.
Pure Romantik!