MOOSE BLOOD haben an einem sehr warmen Donnerstagabend ihre Deutschlandtour eingeleitet. Insgesamt ist die Band für drei Konzerte und zwei Festivalshows bei Rock am Ring und Rock im Park in Deutschland unterwegs, um ihr drittes Studioalbum “I Don’t Think I Can Do This Anymore” (Hopeless Records) vorzustellen. Die Briten hatten in Hamburg den Special Guest ACRES eingeladen.
Pünktlich um 21:00 Uhr betraten ACRES die Bühne, doch das Knust hatte sich noch nicht vollends gefühlt. Viele genossen noch den lauen Sommerabend vor dem Knust, um sich mit Kaltgetränken zu erfrischen oder den leicht aufkommenden Sommerwind zu genießen. Die Post-Hardcore-Jungs von ACRES, ebenfalls wie MOOSE BLOOD aus Großbritannien stammend, ließen sich davon nicht beirren und zeigten eine intensive Performance. Beim Publikum wollte die Energie, die die Band versprühte nicht so recht ankommen. Ob das an der Hitze im Knust oder daran lag, dass die Band den meisten Anwesenden unbekannt war, kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Ein bisschen mehr Zuneigung hätten ACRES verdient gehabt. Nach einer halben Stunde war Schluss für die Band, die im Februar 2017 ihre aktuelle EP “In Sickness & Health” veröffentlichte.
Die obligatorische Umbaupause bot die Möglichkeit den Schweiß von der Stirn zu wischen und sich mit dem ein oder anderen Kaltgetränk etwas Abkühlung zu verschaffen. MOOSE BLOOD gingen um ca. 22:00 Uhr auf die Bühne und begannen das Set mit einem Querschnitt durch die Diskographie. Beim Opener “Honey” vom zweiten Album “Blush” wurde die Bühne, passend zum Albumcover, in magentafarbene und violette Farbtöne getaucht. Bei “Talk In Your Sleep” im Anschluss verwandelte sich die Bühne in ein blaues Meer, passend zum Albumcover von “I Don’t Think I Can Do This Anmyore”. Das Anfangstrio des Sets wurde abgeschlossen von “Bukowski”, ein Song der vom Debütalbum “I’ll Keep You In Mind, From Time To Time” stammt. Diese bunte Mischung begleitete das Konzert von MOOSE BLOOD durchweg. Auf der Bühne wechselten die Farben und das Licht war perfekt auf die einzelnen Songs abgestimmt. Musikalisch zeigten MOOSE BLOOD, dass sie live ähnlich gut klingen wie auf Platte. Nicht Jedem gefällt die eher zurückhaltende und ruhige Art der Bandmitglieder auf der Bühne. Große emotionale Ausbrüche sucht man bei einer MOOSE BLOOD-Show vergebens. Vielmehr konzentrieren sich die Bandmitglieder auf ihre Instrumente und Sänger Eddie Brewerton auf seine Stimme. Ab und zu durfte auch das Publikum einige Textzeilen übernehmen, wodurch sich ein Lächeln auf die Lippen von Eddie & Co. schlich. MOOSE BLOOD machen keine große Show aus ihren Konzerten. Kein Feuer, kein Konfetti, kein auf die Knie fallen und keine überschwänglichen Liebesbekundungen à la “You’re the best crowd in the world!”. Dafür ehrliche Dankbarkeit, eine zurückhaltende Freude über das Kommen der Fans und ein musikalisch ansprechendes sowie hochwertiges Konzert, bei dem auch die Fans der ersten Stunde nicht vergessen wurden. Nach dem musikalischen Querschnitt während des Konzertes wurde das Set mit “Have I Told You Enough”, “Knuckles” sowie dem emotionalen und zerbrechlichen Song “It’s Too Much”, der auch bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 30°C (zumindest mir) eine angenehme Gänsehaut auf die Unterarme trieb, beschlossen.
Foto: Peter Detje | www.lostrealistphotography.com
Hier unsere Fotos des Abends: MOOSE BLOOD | ACRES.