Interview mit Arsis

05.02.2011
 

 

Interview mit Nick (Bassist) und James (Gesang/Gitarre):

Seit ihr bei Nuclear Blast unter Vertrag seid ist vor allem auch euer Bekanntheitsgrad hier in Europa gestiegen. Zudem bekommt ihr von der Metal-Presse nur Höchstnoten. Ich erinner mich an ein Magazin, welches euch einmal „Junge DEATH“ genannt hat. Wie denkt ihr darüber? Ist DEATH ein Name mit dem ihr gerne verglichen werdet? Ich frage da speziell weil man aus eurem Sound meiner Auffassung nach ziemlich ähnlich klingende Elemente raushören kann, zum Beispiel euer technisches und progressives Gitarrenspiel oder die Art des Gesangs.

Nick: Also ich fühl mich gut damit mit DEATH verglichen zu werden, schließlich verehre ich sie sehr. Und ich mag den Vergleich musikalisch weil Schuldiner ein Mensch war, der nicht davor zurückgeschreckt hat dorthin zu gehen, wo ihn sein musikalischer Instinkt hin befördert hat. Es ist ein ziemlich weiter Weg von „Scream Bloody Gore“ zu „The Sound Of Perseverence“, und durch diesen ganzen Weg zieht sich diese Detailverliebtheit oder diese sorgsame Art, Songs zu schreiben… und das sind auch alles Dinge auf die wir beim Schreiben bei ARSIS Wert legen. Also ja, ich würde den DEATH-Vergleich als ein Kompliment sehen! Danke!

James: Ich habe kein Problem damit mit DEATH verglichen zu werden. Natürlich ist DEATH auch eine Band die wir in unserer Jugend gehört haben und ich habe großen Respekt vor Chuck Schuldiner. Dennoch kann ich DEATH nicht zu meinen größten Einflüssen zählen, sodass ich mir über diesen Vergleich keine Gedanken mache.

Wenn ihr mich fragen würdet ist euer neues Album „Starve For The Devil“ eure erste wirkliche musikalische Entwicklung in der Geschichte eurer Band. Es hat viele Elemente inne, welche ich so noch nie von euch gehört habe, beispielsweise eher thrashige Riffs. Dennoch würde ich es als ein Album bezeichnen, welches sich nicht sonderlich über Schubladen schert; ein Album, welches einfach „Metal“ ist, dabei aber nicht darauf achtend welche Form nun genau davon. War das euer Ziel? Und was könnt ihr noch Hinzufügen um euer neues Album zu beschreiben?

Nick: Wenn es das ist was du von diesem Album mitgenommen hast, dann waren wir erfolgreich! Viele Leute versuchen uns in die „Technical Death Metal“-Schublade zu stecken, oder wie auch immer sie es nennen… Nichts gegen die Musik oder die Leute die sowas spielen, aber uns ist das egal. Ich denke diese thrashigen Elemente des 80er Jahre Metals sind etwas stärker auf „Starve For The Devil“ vertreten, aber es gab sie schon von Anfang an bei euch. Viele Riffs auf „A Celebration Of Guilt“ erinnerten mich zunächst auch erst an 80er Jahre Metal, als wir sie das erste mal hörten!

James: Früher habe ich mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, wie die Leute unsere Musik wahrgenommen haben, und ziemlich verzweifelt versucht in diese Technical Death Metal-Schublade zu passen. Manchmal fürchte ich ich habe es etwas zu sehr getan. Mit diesem Album wollte ich ehrlich mit allem sein und ein Album schreiben, welches ich auch wirklich hören wollte. Ich weiß dass es ziemlich anders ist als das was man sonst von dieser Band hört, aber so war das meiner Meinung nach schon mit jedem Album.

Songtitel wie „Forced To Rock“, „Starve For The Devil“, „Half Past Corpse O Clock“ oder dieses mit einen riesen Monster versehene Cover Artwork: Das Album spricht eine klare Sprache. Wirkt für mich wie eine Attitüde, die ganz dringend den Metal verkörpern will.

Nick: Es geht vor allem darum von diesen ganzen Subgenre-Fallen wegzukommen… und es geht um eine bissige, sarkastische Art generell! Denk an eine knurrende, raue Stumme wie die von Mustaine oder Sebastian Bach… das ist die Art von Attitüde, die für mich die Titel verkörpern.

James: Wir wollten wirklich zeigen das all das an diesem Album Metal ist. Wir wollten die Dinge zu unseren Wurzeln zurückführen.


Ein Problem welches ich immer mit euren Alben hatte war, dass es da immer so ein paar Momente und Songs gab, die diesen Eindruck eines “Über”-Albums zunichte gemacht haben, weil sie – um ehrlich zu sein – mich gelangweilt haben und nicht diese hohe Messlatte halten konnten, die zuvor gelegt wurde. Bei eurem neuen Album ist die Situation für mich ähnlich: Die ersten fünf Songs sind wirklich großartig, doch dann fangt ihr an irgendwie ins Nichts zu spielen. Nie wirklich schlecht, aber nie so gut wie gerade vorgemacht. Also frage ich mal ganz direkt: Seid ihr Perfektionsiten?

Nick: Ich schätze eine ehrliche und überdachte Meinung wie diese! Ich denke auf jeden Fall dass ich ein Perfektionist im Songwriting-Prozess bin, aber wir kümmern uns um jeden Song für sich zu seiner Zeit um zu versuchen, dass jeder Song für sich sprechen kann, bevor er ins gesamte Album passt. Es ist nicht unüblich dass ich an einem Song zwei oder drei Monate noch sitze, obwohl ich schon alle Parts zusammen habe.

James: Ich denke dass wir unser bestes für jede einzelne Note gegeben haben. Ich verstehe es wenn nicht alles was wir tun bei allen ankommen wird, doch wenn du zumindest etwas von unseren Songs mitnehmen kannst, so habe ich mein Ziel erreicht.

Nennt eure fünf Lieblingsalben (muss nicht dringend Metal sein)!

Nick: Ich habe zu viele um nur fünf zu nennen, aber zurzeit höre ich sehr gerne die neue DEATHSTARS, “Operation: Mindcrime“ von QUEENSRYCHE, SKID ROWs selbstbetitelte, „Reise, Reise“ von Rammstein und eine Platte mit massenweise Zeug von PALESTRINA. Ich höre verrücktes Zeug.

James:
1. Mercyful Fate- Don't Break the Oath
2. Depeche mode- Violator
3. Dissection- Storm of the Lights Bane
4. Motley Crue- Shout at the Devil
5. Hardcore Superstar- Beg for It

Welches ist euer persönliches Lieblings ARSIS-Album? Und seid ihr immer noch auf eure ganz alten Sachen stolz?

Nick: Ich mag sie alle aus verschiedensten Gründen, doch wenn ich ein Album rauspicken müsste, so wäre es „Starve…“ zurzeit, weil wir mit diesem Album kompositorische Probleme überwunden haben, mit denen ich mich ziemlich rumgequält habe. Dieses Album hat einfach so einen dramatischen Flow, der sich von Anfang bis Ende durchzieht… alle meine Lieblingsalben fühlen sich so an und ich glaube wir werden langsam ähnlich gut darin!



James: Ich würde „Starve For The Devil“ als mein Lieblingsabum bezeichnen. Es fühlt sich für mich am komplettesten an und ich habe hier den meisten Spaß am zuhören. Und ich bin aus allen möglichen Gründen stolz auf jedes Album was wir gemacht haben.

Danke für’s Interview! Wenn ihr irgendwas hinzuzufügen habt was ihr schon immer euren deutschen Fans sagen wolltet: Hier ist eure Chance!

Nick: Ich freue mich wahnsinnig auf diesen Sommer!  Ich hoffe wir werden VIELE von euch dann sehen können! Danke für alles soweit! Ihr habt in Deutschland zu spielen zu einer großartigen Erfahrung für uns gemacht und wir werden wohl nie eine Chance ausschlagen, bei euch spielen zu können. RRRRROOOOCK...

James: Danke für den Support und STAY STEEL!