Ausgelassen feiern Collegestudenten auf einem Hochhaus. Im Vordergrund sieht man Leighton Meester ihre Rolle als „Blair“ schauspielern, im Hintergrund hört man sie zusammen mit Cobra Starship „Good Girls Go Bad“ singen. Die Studenten tanzen und feiern den Song ab. Es ist eine Szene aus der Serie Gossip Girl. „Sie zeigt die perfekte Situation für unsere Musik. Wir wollen, dass unsere Fans Spaß haben, wenn sie unsere Musik hören. Und den meisten Spaß hat man auf Partys“ , findet Gitarrist Ryland Blackinton. Bassist Alex Suarez weist lachend auf einen weiteren Ort hin, an dem ihre Musik gespielt wird: „Ich glaube unsere Songs werden oft in Clubs gespielt, vor allem in Stripclubs.“
Peinlich: Auf Hauspartys zu seinen eigenen Songs tanzen
Mit Leighton Meester haben sich Cobra Starship die passende Frau für den Song „Good Girls Go Bad“ ins Boot geholt. Sie verkörpert beide Seiten. Die Cobra Jungs beschreiben sie als „nettes, witziges und talentiertes Good Girl“ . Und in der Serie spielt sie das intrigante, falsche und hinterhältige „Bad Girl“. Der größte Fanteil der Pop-Punk-Band ist schon lange nicht mehr älter, als die meisten Gossip Girl Zuschauer. Auf Konzerten und in Interview wirken sie, als würden sie sich ihrem jungen Publikum anpassen. Fragen zum aktuellen Song und dem ganzen Gossip Girl drum herum werden ausschweifend beantwortet, weitergehende Musikfragen eher schnell abgearbeitet. Doch das jünger werdende Publikum stört Ryland nicht: „Gerade Jüngere fahren auf „Good Girls Go Bad“ ab und lernen uns dadurch als Band kennen. Einigen gefallen auch unsere anderen Sachen und dann kommen sie auf unsere Konzerte und unterstützen. Das ist für beide Seiten super, da ist es egal, wie alt die Fans sind.“
Peinlich ist Ryland, Alex und Nate nur eins: Wenn man auf Hauspartys, auf denen sie sind, ihre Songs spielt. „Der Gastgeber denkt dann, es ist besonders witzig, wenn wir auf seiner Party unsere Musik hören. Aber es ist einfach nur peinlich. Auch wenn wir in Clubs feiern, ist es oft so, dass die DJs dann unsere Songs spielen. Die denken, wenn wir ausgehen und unsere Songs hören, würden wir das cool finden. Aber ich will nicht zu einem meiner eigenen Songs tanzen“ , erklärt Ryland. „Gabe legt häufig als DJ auf. Spielt er dann einen Remix-Song von uns, ist das schon wieder irgendwie ganz witzig. Dann können wir dazu auch feiern“ , definiert Nate die absolut tanzbare Ausnahmesituation.
Immer auf dem neusten Stand dank bandeigenem Gossip Girl
Cobra Starship hat sogar ein bandeigenes Gossip Girl: Auf der Bühne spielt Victoria Asher Keytar und singt, hinter der Bühne hält sie immer den neuesten Klatsch und Tratsch bereit. „Sie liest ständig irgendwelche Celebrity-Blogs, um auf dem aktuellsten Stand zu sein“, verrät Ryland. Deshalb wissen die Cobra Jungs auch immer über die Gerüchte bescheid, die man gerade über sie verbreitet. Besonders eigenartig finden sie das Lindsay Lohan Gerücht über Gabe. „Er soll in einem Club als DJ aufgelegt haben und als Lindsay Lohan reinkam, sei er angeblich zu ihr und machte eine Menge Fotos. Ihre Security soll Gabes Kamera genommen, all die Fotos gelöscht und sie ihm zurückgegeben haben“ , erzählt Nate das Gerücht nach. Dass die ganze Story völliger Blödsinn ist, erklärt Ryland: „Es gibt einfach so viele Punkte an diesem Gerücht, die nicht stimmen können. Erstens hat Gabe gar keine Kamera, zweitens war Lindsay Lohan gar nicht in dem Club und drittens würde Gabe niemals sein DJ-Pult verlassen, wenn er auflegt.“ „Das stimmt, er ist viel zu sehr DJ in dem Moment, so konzentriert und mit Spaß bei der Sache. Er verlässt das DJ-Pult nie, vermutlich nicht einmal, um aufs Klo zu gehen“, bestätigt Nate lachend.
Mit dem richtigen Händchen in 15 Minuten zum Erfolg
Viel Humor und über sich selbst und solche Gerüchte lachen zu können, mit Leidenschaft bei der Sache sein und sich von nichts aus der Bahn werfen lassen, all das sind wichtige Charaktereigenschaften für ein Bandmitglied, findet Ryland. Doch auch Nate fällt lachend noch ein wichtiger Punkt ein: „Talent sollte man auch mitbringen und ein Händchen für Musik haben, sonst funktioniert es nicht.“
Dass sie ein goldenes Händchen für Musik haben, beweisen sie mit „Good Girls Go Bad“, einen Song, den sie in nur 15 Minuten geschrieben haben. „Ich wünschte all unsere Songs würden sich in ein paar Minuten schreiben lassen, dann würden wir uns eine Woche hinsetzen, noch mal ganz viele Songs schreiben und hätten bis an unser Lebensende songtechnisch ausgesorgt“ , träumt Ryland. Doch zu den 15 Minuten, in denen der Rohdiamant des Liedes entstanden ist, müssen noch einige Wochen dazugerechnet werden, in denen am Song herumgeschliffen wurde. Trotzdem sind sich Nate, Alex und Ryland in einem Punkt einig: „Good Girls Go Bad“ ist nicht ihr bestes Stück. „Er ist sicherlich der populärste Song und er geht schnell ins Ohr. Auch technisch gesehen, ist er gut gemacht. Aber unser absoluter Lieblingssong ist The World Will Never Do“ , erzählt Nate.
Zukunftsvision: Weltraumreisen mit Cobra Starship
Cobra Cam TV, das Onlinespiel „Where In The World Is Cobra Starship?“, Präsenz in den größten sozialen Netzwerken, wo man im Internet auch hinsurft, man stößt auf die amerikanische Band. „Wir verbringen täglich mindestens sechs Stunden im Internet. Dabei kann man Bandsachen von privatem Surfen kaum noch unterscheiden. Manchmal geht das einfach nahtlos ineinander über“ , erzählt Ryland. Nate ergänzt: „Ohne das Internet wären wir jetzt nicht da, wo wir sind. Vielleicht hätten wir auch längst aufgegeben, weil wir nie über einen gewissen Bekanntheitsgrad gekommen wären.“
Für die Zukunft haben die Jungs große Pläne: „Das Allergrößte wären Weltraumreisen mit Cobra Starship, aber realistisch gesehen, kommt vielleicht nur irgendwann ein X-Box-Spiel von uns raus“ , vermutet Nate.
„Most animal friendly band“ nur ein bedeutungsloser Award
Vor Kurzem haben Cobra Starship den PETA2 Award mit dem Titel „most animal friendly band“ gewonnen. Die Freude darüber hält sich bei Ryland, Nate und Alex allerdings in Grenzen. „Mir bedeutet der Award nichts. Klar finde ich einige Ansichten von PETA gut, aber ich esse ja auch Fleisch. In der Hinsicht kann PETA mich nicht nähren“ , erklärt Ryland, betont aber gleichzeitig, dass der Award für Sänger Gabe sehr viel mehr bedeutet. Auch für Alex ist der PETA2 Award nicht so wichtig: „Ich möchte lieber einen Award gewinnen, den ich mir mit der Musik meiner Band erarbeitet habe.“ Sein Traum: „Wenn es eine Auszeichnung für die größte Band geben würde, wäre es mein Ziel, diese irgendwann zu bekommen.“