Interview mit Confession

27.01.2012
 

 



Hi Michael,
stell Dich doch bitte einmal kurz vor und erläutere uns in zwei/ drei kurzen Sätzen etwas zu der Geschichte von CONFESSION.


Nachdem ich lange Zeit in anderen Bands wie BURY YOUR DEAD, I KILLED THE PROM QUEEN oder CARPATHIAN aktiv war, wollte ich mit meinem Kumpel Dan Brown, der bei 50 LIONS gespielt hat, etwas neues machen, etwas härteres. Das war im Jahr 2008. Seit dem haben wir einen Haufen Touren durch Australien und einige durch Europa gespielt und eine EP und zwei Alben veröffentlicht.
Wir mögen einfach Breakdowns und Pogo ;)

Die europaweite Veröffentlichung euers zweiten Albums „The Long Way Home“ steht nun an. Wie waren bislang die Reaktionen seitens der Fans und Presse?

Bis jetzt läuft es einfach großartig für uns. Die Publikumsreaktionen auf unserer kürzlich absolvierten Headlinertour waren grandios. Die Leute auf den Shows waren außer Kontrolle. Auch so scheint es, dass unsere Fans das neue Album mögen. Natürlich gibt es hier und da auch einige schlechte Reviews, aber so etwas bringen Albenveröffentlichungen mit sich. Am Ende des Tages machen wir uns keinen großen Kopf darum und machen so weiter wie wir es bisher getan haben.

Bitte erzähl mir doch etwas über den Entstehungsprozess und über die Geschichte hinter „The Long Way Home“.

Wir haben vor ca. über einem Jahr die kompletten Songs für das Album im Haus von PARKWAY DRIVE in Byron Bay geschrieben. Wir haben dort ganze drei Wochen täglich von morgens bis abends an den Songs gearbeitet, bis sie fertig waren. Anschließend haben wir uns nach Göteborg ins Studio von Frederick Nordstrum begeben und haben das Album dann in drei Wochen eingespielt.
Der Albumtitel bezieht sich auf verschiedene Dinge. Sei es, dass wir für die Albumaufnahmen von zu Hause weg mussten oder ständig auf Tour sind. Es bezieht sich sogar auf Menschen, die ständig auf Reisen sind und weit weg von ihrem Heim arbeiten müssen.
Wenn ich mein zu Hause vermisse, scheinen besonders die letzten Tage vor der Abreise wie Ewigkeiten zu vergehen. Besonders die letzten Tage der Übersee-Touren fühlen sich besonders hart an, weil einen das Heimweh so sehr plagt und ich meine Freunde und Familie vermisse. Ich meine, ich liebe es zu touren, aber genauso liebe ich Australien und ich vermisse es jedes Mal, wenn ich unterwegs bin.



Meiner Meinung nach, habt ihr es auf Euerem neuen Album nahezu perfekt hinbekommen, eine wirklich gute und ausgewogene Kombination Eurer brutalen Parts und der melodischen Seite Eures Sounds zu arrangieren. Würdest Du sagen, dass das die logische Entwicklung für Euch war, nach dem bereits starken Debut „Cancer“?

Ich hatte bereits in den letzten Jahren eine Menge METALCORE Bands und Dan spielte zuvor in einigen HARDCORE Bands und wir hatten eigentlich schon immer eine große Vorliebe für Bands wie BLINK 182, NEW FOUND GLORY oder anderen Punkbands. Also hatten wir die Idee für eine Band, die so hart ist, wie sie nur sein konnte, aber trotzdem diese ganzen melodischen Elemente in sich vereint, um das Ganze interessant zu halten. Wir versuchen dabei eigentlich immer die Musik recht simple zu halten, um die Schlüsselelemente so gut wie möglich herauszuarbeiten. Im Großen und Ganzen haben wir uns eigentlich nicht so weit von unserem Originalsound entfernt. Ich denke einfach, dass wir uns in dem Punkt weiter entwickelt haben, dass wir das Ganze schneller, härter und somit interessanter gemacht haben.

Ihr werdet bald mit CONFESSION das zweite Mal durch Europa touren. Und dieses Mal werdet ihr mit PARKWAY DRIVE und GHOST INSIDE unterwegs sein und in einigen großen Hallen spielen. Was bedeutet es für Euch wieder zurück in Europa zu sein und wie ist es für Euch mit Euren Freunden von PARKWAY DRIVE zu touren? Vielleicht hast Du ja ne lustige Anekdote zu erzählen?

Also, wie die meisten Leute wahrscheinlich wissen, sind die Jungs von PARKWAY DRIVE einige unserer besten Freunde. Ich habe schon mit den meisten von ihnen viele Jahre meines Lebens verbracht und wir sind gemeinsam durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Ich bin einfach überwältigt, diese Europatour ist eine ganz große Sache für uns und wir sind Teil eines großartigen Line-Ups. Und das Beste an dem Ganzen ist, dass all diese Bands Freunde von uns sind und wir schon mal gemeinsam getoured sind.
Hm, eine lustige Geschichte?
Also, als ich noch bei I KILLED THE PROM QUEEN gespielt habe, fuhren wir 2003 zum ersten Mal nach Byron. Wir probten im Haus von PARKWAY DRIVE für eine unserer ersten Shows und irgendwie kam jeder vorbei. Dan spielte damals mit Ben von PARKWAY DRIVE in einer Band namens SHOOT TO KILL und sie jammten zur gleichen Zeit im Haus. So, da waren dann also alle Jungs von PARWAY DRIVE, SHOOT TO KILL und ein Haufen anderer „HARDCORE-Legenden“ aus Byron.
Wir fingen also gerade an zu proben und plötzlich rasteten alle aus und begannen zu moshen. Ich denke, dass in Byron zu dem Zeitpunkt nicht viel los war, aber in dem Moment war es für alle Anwesenden eine große Sache. Und ja im nach hinein betrachtet ist es schon lustig, dass die jetzt so berühmten Jungs von PARKWAY DRIVE damals so abgegangen sind, während wir versuchten zu proben.

In Anbetracht der Erfahrungen, die Du ja schon in Europa sammeln konntest, gibt es da in deinen Augen eigentlich einen Unterschied zu der HC-Szene in Australien und der Europäischen?

Ich kann nicht wirklich sagen, dass es einen großen Unterschied gibt. Es ist halt auch ziemlich schwierig zu sagen, dass sich jetzt eine Sache von der anderen unterscheidet. Aber dadurch, dass die Länder in Europa so nah beieinander liegen, macht es alles wesentlich einfacher.
Europäischer HARD/METALCORE war so das Erste womit ich in Kontakt kam. Das war ´97 und ganz anders, als die Sachen von Victory Records aus den USA. Goodlife Records war das europäische Label, welches ich verfolgte und von dem ich annähernd jede CD hatte. MORNING AGAIN, CULTURE, SHOREBREAK, LENGHT OF TIME, LIAR, CONGRESS, ARKANGEL uvm. waren alles so unfassbar gute Bands. So etwa um ´97 brachte Trial and Error Records einen Sampler mit all diesen Bands heraus, der mich damals einfach umhaute und zum METAL/ HARDCORE brachte. Nach all den Jahren höre ich mir immer noch diese Bands an, die mich immer noch überwältigten und verbinde das auch mit jeder Menge verschiedener Erinnerungen.
Das beantwortet jetzt sicherlich nicht ganz deine Frage, aber ich will damit einfach sagen, dass der HARD/ METALCORE aus Europa einen großen Einfluss auf mich hatte und ein Grund dafür war, dass ich HARDCORE machen wollte, der vom Metal beeinflusst ist.

Michael, Du hast bereits sehr viel Zeit in anderen Bands gespielt. Was ist für dich das Besondere ein Teil von CONFESSION zu sein?

Ich glaube, dass Besondere ist, dass es bei uns um den Spaß geht und wir das ganze nicht zu ernst nehmen. Ich denke, als ich bei I KILLED THE PROM QUEEN war, wollte ich um jeden Preis mit einer großen Band berühmt werden. Ich war halt sehr jung und wollte alles. Doch dann wurden die Leute sehr gierig und egoistisch, mich eingeschlossen. Dann kamen BURY YOUR DEAD auf mich zu und fragten, ob ich bei ihnen singen möchte. Eine Band, die ich schon immer liebte und die ich mir immer anhörte, wenn ich im Fitnessstudio war. Es war verrückt und es war zu dem Zeitpunkt eine unglaubliche Erfahrung. Aber mit der Zeit vermisste ich Australien und meine Familie. Als wir CONFESSION gründeten, ging es uns einfach nur darum, Musik zu machen und als Freunde gemeinsam Spaß zu haben. Ganz anders als bei CARPATHIAN. Es gab keinen großen Druck - einfach nur Spaß mit seinen Freunden haben und dummes Zeug tun. Ganz unbeschwert, wie Kinder. Diese Band wird die letzte sein, bei der ich singen werde. Und wenn es irgendwann zu Ende geht, werde ich mich zurücklehnen und mich daran zurück erinnern, was wir für eine grandiose Zeit hatten.

Einige letzte Worte?

Thanks for checking us out and doing this interview.
European peeps come check us out or check out the cd. Mosh....