Bereits im letzten Sommer hatten meine Begleitung und ich die Ehre, Korn zu treffen. Damals an ihrem Pressetag in einem Kölner Luxushotel. Das heutige Interview findet mit einiger Verzögerung im Palladium Köln statt, wo Korn ihr einziges Deutschland-Konzert geben.
Munky: Danke, dass ihr auf mich gewartet habt. Ich musste noch kurz einen Soundcheck machen.
Allschools: Kein Problem, es war interessant dabei zuzuhören.
Munky: Und ihr habt Songs gehört, die wir heute Abend nicht spielen werden.
Allschools: Wow. Da fühlt man sich ja geehrt zuhören zu dürfen.
Allschools: Wie geht‘s dir sonst so?
Munky: Besser als gestern. Ich hatte die Grippe.
Allschools: wie läuft die Tour sonst so bisher?
Munky: Gestern waren wir in Paris. Es war eine gute Show denke ich. Heute ist erst unsere vierte Show dieser Tour in Europa.
Allschools: Kurz vorher wart ihr ja in Australien. Wie hat euch das Soundwave Festival gefallen?
Munky: Großartig. Wir haben uns wie kleine Kinder gefühlt, mit so großartigen Bands spielen zu dürfen. Leider haben sich die Auftrittszeiten oft überschnitten, sodass wir nicht grade viel von den anderen Bands sehen konnten.
Allschools: Bist du gruseligen Spinnen oder Schlangen begegnet?
Munky: zum Glück nicht! Obwohl... stimmt nicht. Irgendjemand brachte eine gigantische Schlange mit in den Backstagebereich.
Allschools: Heute ist die einzige und exklusive Deutschlandshow. Habt ihr euch was Besonderes ausgedacht, um eure weitangereisten Fans zu begeistern?
Munky: Lass mich so viel sagen, es wird verrückt!
Allschools: Hättest du gern mehr Shows in Deutschland gespielt?
Munky: Auf jeden Fall. Wir mögen Deutschland. Die Menschen hier sind sehr ehrlich und waren immer gut zu uns. Die Hälfte unserer Crew kommt außerdem hierher, klar dass wir uns da wohl hier fühlen. Deutschland ist sehr modern und aufgeschlossen und unsere Fans sind so dankbar uns hier zu haben. Jedes Mal aufs Neue. Ein gutes Gefühl.
Allschools: Gibt es einen Ort in Amerika der dich an Deutschland erinnert?
Munky: Vielleicht Kalifornien. Weil die Leute positiv in ihre Zukunft schauen und liberal zueinander sind. Nicht zu vergessen, dass dieses Land viel innovative Technologie hervorbringt. Kalifornien ist ähnlich.
Allschools: Wie kommt ihr mit eurem Support Act, Hacktivist, klar?
Munky: Sehr gut. Ihre Musik ist innovativ und es sind gute Jungs. Ich find es erstaunlich, dass es sie erst seit ca. 1,5 Jahren als Band gibt. Ich mag sie.
Allschools: Eure letzte Platte, The Paradigm Shift, ist im Oktober rausgekommen. Wie haben die Fans darauf reagiert darauf mehr von den ursprünglichen Korn, also weniger Dubstep Samples, zu hören?
Munky: Generell mögen sie es denke ich. Der erste Song den wir davon rausgebracht haben, Love And Meth, war glaube ich eine gute Wahl die Platte unseren Fans näher zu bringen. Zumal es ein großartiger Live-Song ist. Jedoch muss ich sagen, dass mir auffällt, das Leute bei guten LP Songs viel mehr von dem Song in der Live-Version erwarten. Dieser Erwartung gerecht zu werden ist nicht immer ganz einfach.
Allschools: Vermissen viele die Samples? Ich tu's ehrlich gesagt nicht zu sehr.
Munky: Fans die sich nicht so sehr mit unsren wirklich alten Alben identifizieren können, haben damit ein Problem, dass wir grad etwas Back-To-Basis gehen. Aber ganz verschwunden sind die Elektroparts ja nicht.
Allschools: Woher dieser Rückbesinnung?
Munky: Seitdem Brian wieder in der Band ist, wollten wir die Gitarren wieder mehr hervorheben und schön heavy klingen lassen. Das war wohl der Hauptgrund.
Allschools: Das Album heiß The Paradigm Shift, was war die größte und entschiedenste Veränderung in deinem Leben? Munky: Uff... Lass mich nachdenken. Ich glaube die Zeit in der ich mir die Fingerkuppe abgeschnitten habe.
Allschools: Oh, wie das?
Munky: Als ich 12 oder 13 Jahre alt war, hatte ich einen Unfall mit meinen 3 Wheel, eine Art Mofa. Ich bin mit dem Finger in die Antriebskette gekommen und habe mir die Fingerkuppe komplett abgerissen. Das ist was dir widerfährt, wenn du nachts heimlich aus deinem Elternhaus abhaust, um Freunde zu treffen und übermütig durch die Gegend heizt. Daraufhin bin ich zum Arzt gegangen und der sagte mir, dass es mir helfen würde die Beweglichkeit meiner Finger zurück zu erlangen, wenn ich ein Instrument lerne. Und das hat mich zur Gitarre gebracht.
Allschools: Musik verändert Leben.
Munky: Absolut. Und nicht nur wenn man sie selbst macht. Auch das Gefühl in die dich ein Song versetzt oder wie sehr dich ein Songtext bewegt, kann vieles zum Guten ändern. Menschen finden Hoffnung und Hilfe in der Musik. Manche Songs machen dich aber auch traurig. Oder suizidal. Justin Bieber zum Beispiel.
Allschools: Was hörst du momentan?
Munky: Meditationsmusik. Ich werde alt und brauch manchmal meine Ruhe und Entspannung.
Allschools: Alt oder älter?
Munky: Innerlich bin ich noch immer 15 Jahre alt, aber mein Körper altert um mich herum. Vor und nach Shows muss ich mich dehnen damit ich mich richtig auf der Bühne bewegen kann.
Allschools: Viele Bands haben heutzutage ihr eigenes Bier oder den Self-Titled Wein. Schon mal über einen Korn Whiskey nachgedacht? Bzw. gibt es in Deutschland ein alkoholisches Getränk, dass Korn heißt...
Munky: Das kenne ich, die Fans bringen uns das gerne mit. Aber selbst so etwas zu vermarkten, nein. Außer es ginge um einen verdammt guten Absinth.
Allschools: Die letzten Worte sind deine.
Munky: Liebe Fans, danke dass ihr seit all den Jahre hinter uns steht. Es bedeutet uns wahnsinnig viel und wir freuen uns immer wieder hierher zurückzukommen. Allschools: Vielen Dank für das Interview.
Editor: Danke an Olga K.