Sänger Marko von POETS OF THE FALL nahm sich ein bisschen Zeit für uns und antwortete auf unsere Fragen, die wir ihm (leider aus organisatorischen Gründen nur per Mail) zukommen ließen.
Es gibt viele interessante Fakten über die Hintergründe von "Ultraviolet" nachzulesen und auch die Art und Weise, wie die Band Musik im Allgemeinen sieht. Viel Spaß!
Susi (Allschools): Hey Jungs! Lieben Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, um meine Fragen zu beantworten.
Marko (POETS OF THE FALL): Hey Susi, danke ebenfalls!
Susi: "Ultraviolet" schoss direkt auf die Nummer 1 der finnischen Charts. GLÜCKWUNSCH!! Wie fühlt es sich für euch an, die Nummer ein in eurem Heimatland zu sein?
Marko: Wir sind sehr glücklich darüber, danke sehr. Außerdem ist es unglaublich, dass wir es geschafft haben, auf den ersten Platz gelandet zu sein. Vor allem weil sich die Musik Industrie ständig und rapid ändert. Wir sind gesegnet mit großartigen Fans, die über die Jahre immer zahlreicher wurden und uns unterstützen.
Susi: Viele Songs auf ''Ultraviolet'' handeln von Liebe, Ups und Downs in Beziehungen und die Hoffnung auf eine gute Zukunft. Was hat euch dieses Mal in der Gesellschaft und im Leben beeinflusst, Themen wie diese zu wählen?
Marko: Ultraviolet verbreitet Licht in die ungesehene Welt. Die Dinge, die uns im täglichen Leben, in unseren Entscheidungen, unseren Gedanken, Emotionen und Aktionen beeinflussen, noch bevor wir dies überhaupt bemerken.
Es beschäftigt sich mit diesen Themen mit Hilfe von Anekdoten und Metaphern in der Form von Liebesliedern (welche es auch tatsächlich sind) und weist gleichermaßen auf Dilemmas und Lösungen hin.
Wir sind immer offen, Gedankenanstöße in unseren Texten zu verpacken.
Susi: Ihr habt viele atmosphärische Keyboard-Sounds auf der Platte verwendet. Es ist kein Geheimnis, dass diese Platte mehr in die Pop / Rock Richtung geht, wenn man sie mit früheren Werken vergleicht.
Wie würdet ihr selbst beschreiben, inwiefern sich eure Musik seit 2005 verändert hat? Und wie ihr persönlich darüber denkt?
Marko: Wow, das ist eine große Frage. Ich glaube, wir hoffen dass ich unsere Musik zumindest entwickelt und entfaltet hat. Wir experimentieren viel mehr als andere Musiker heutzutage, was ziemlich natürlich ist. Wenn man lange genug an etwas arbeitet, bist du daran gebunden, zu lernen und besser zu werden.
Ich würde sagen, wir haben unsere Freiheit zu Entscheiden nie aus den Augen verloren und machen die Musik, die wir uns wünschen.
Für uns war diese Freiheit immer vorrangig. Warum machen wir sonst Kunst, wenn wir uns nicht ausdrücken könnten?
Also sind wir vom Pop / Rock zu unserem eigenen, filmischen Stil übergegangen. Dann verwendeten wir diesen und ließen von Jazz zu Folk zu elektronischer Musik zu Metal alles einfließen und spielten mit diesen Ideen. Wir schauten über den Tellerrand und packten all unsere Leidenschaft in die Aufnahmen.
Das sind wir nun mal: "The musically ever curious cats".
Für uns ist jedes Album wie eine Achterbahn in seiner eigenen Form. Aber ''Ultraviolet'' war möglicherweise so, dass wir erkunden wollten, wer wir als Musiker wirklich sind, wo unsere Grenzen sind, was wir dachten, was von uns erwartet wird und wie weit wir mit unserer Musik gehen können.
Neue Türen öffnen und es zu wagen, die komischen Wege hinter diesen Türen zu gehen, war aufregend und beängstigend zur selben Zeit.
Aber so ist es nun mal normalerweise, wenn man etwas neues kreiert.
Wir sind nicht von einer speziellen Form der Musik besessen. Das ist die Art und Weise wie wir Musik sehen und das Schreiben angehen.
Für uns ist Musik einfach nur Musik. Sie hat keinerlei Grenzen. Also folgen wir unserer Leidenschaft, neue Songs zu schreiben und keine Genre Guidelines.
Das gestaltet das Ganze freier und verlockender, da wir nie genau wissen, wie unser nächstes Album klingen wird. Nicht mal, bis kurz vor der Fertigstellung.
Das haben wir schon immer gesagt, sogar als wir bereits ein ganzes Konzept für ein Album hatten. Die Frage "Wie wird es wohl werden?" kann nur rückblickend beantwortet werden.
Susi: Ich liebe eurer schönes Album Cover. Hat die Motte eine bestimmte Bedeutung in Bezug auf das Album für euch?
Marko: Vielen, vielen Dank. Das Album Cover und der Totenkopffalter darauf ist das erste richtige, lebendige Interpretation des POETS OF THE FALL Morpho Logo. Es hat einen tieferen Sinn, denn diese Insekten können ultraviolettes Licht wahrnehmen. Also entschieden wir, ein bisschen zurückzugehen und unser Morpho Logo auf dem Cover zu verwenden. Nur dieses Mal offenbaren wir die wahre Form des Morpho, die bisher nur eine Silhouette war.
Ich glaube, die originale Motte war eigentlich an eine Zikade angelehnt (zwinker, zwinker -> Anmerkung: Ein Song auf "Ultraviolet" heißt "Choir Of Cicadas").
Aber wir wollten am Ende den Totenkopffalter, denn wir finden, er passt besser zu dem Thema "Ultraviolet".
Zusammenfassend schreibt Marko: Das ultraviolette Licht ist eine Metapher für all das, was uns im Leben beeinflusst, obwohl wir es nicht bemerken. Hindernisse im Leben wahrzunehmen und sich diesen bewusst sein, ist das Hauptthema auf dem Album. Auch wenn viele Songs als Liebeslieder geschrieben wurden. The echten Geschichten sind zwischen den Zeilen geschrieben. Das ist genau die Art und Weise, wie ich es liebe zu schreiben.