Interview mit Red City Radio

30.03.2011
 

 

Hallo Jungs! Mit “The Dangers Of Standing Still” habt ihr Euer erstes Album veröffentlicht, welches meiner Meinung nach etwas “gesetzter” ausgefallen ist, als Eure EP “To The Sons & Daughters Of Woodie Guthrie”. Steht Ihr zu 100% hinter dem Ergebnis?


Aber hallo! Im Gegensatz zu der Produktion unserer EP haben wir uns dieses Mal eine Menge Zeit im Voraus genommen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Chemie zwischen uns vieren bei diesem Album intensiver war und schlicht perfekt stimmte. Der tatsächliche Studioaufenthalt war allerdings ähnlich wie der bei “To The Sons & Daughters Of Woodie Guthrie”. Da wir bereits zum wiederholten Male mit Stephen (Egerton) aufnahmen, war es sehr bequem und einfach, die richtigen Sounds rauszufinden. Wir sind sehr stolz auf das Album und hoffen, dass auch andere Leute eine Menge Spaß damit haben werden!


Was hat Euch Stephen während der Aufnahmen gelehrt? Er bringt ja eine Menge Erfahrung mit ins Studio.


Dadurch, dass wir bereits das zweite Mal mit ihm produziert haben, fällt mir nichts Spezielles auf, was er uns beigebracht hat oder wir mit nach Hause nahmen. Mit ihm zusammen zu arbeiten ist allerdings eine wahnsinnige Erfahrung. Er hat ein unfassbares Gehör. Außerdem ist er ein echter Motivator und hat ein unheimliches Gespür dafür, aus Musikern die bestmögliche Performance rauszukitzeln. Und er ist ein Spitzenmischer! Echt ein grandioser Typ für jede Situation!


Wie verhält es sich mit Euer Heimatstadt Oklahoma City? Mir persönlich ist die Stadt nicht als Punkrockhochburg oder Musikzentrum bekannt. Was gibt es zur Szene vor Ort zu sagen?


Direkt über die Szene in Oklahoma City zu erzählen ist etwas tricky. Es gibt viele diverse Musikstile, die gerade angesagt sind. Daher gibt es keine genrespezifische Szene, die bedeutend größer ist als andere. Was die Punkrockszene angeht, so gibt e seine Handvoll echt guter Bands und eine Community, die diese unterstützt. Über unsere heimischen Fans kann ich einfach nicht genug Gutes sagen. Best people.


Wie kam es denn damals innerhalb dieser Szene zur Gründung von RED CITY RADIO? Wart ihr zuvor bereits befreundet?


Ohne zu weit auszuholen, wir stamen alle aus Bands derselben Szene. Bevor es mit RED CITY RADIO losging, waren wir bereits Freunde – diese Freundschaft hat sich mit den Jahren der Band aber noch vertieft.

Wie sieht Euer Alltag aus? Arbeitet ihr alle neben der Band, die ja doch mehr und mehr Zeit verschlingt? Familie? Etwa noch anderweitige musikalische Projekte?

Haha, nein – für andere Projekte oder Bands haben wir definitv keine Zeit! Wir gehen alle “normalen” Jobs nach, die cool genug sind, um unsere Tourpläne zu berücksichtigen – was natürlich einmalig ist. Zwei von uns sind verheiratet, aber mit Kindern muß sich niemand von uns rumschlagen, hehe! Wenn wir zu Hause sind, verbringen wir viel Zeit mit Aktivitäten, die zwar die Band, nicht aber das Touren direkt betreffen: Proben, organisieren, Geld zum Touren verdienen, unseren Chefs in den Arsch kriechen damit sie uns touren lassen – und so weiter.


Touren, toure, touren. Eure letzte Herbsttour trug den schönen Titel „Dive Bars & Burritos Tour“ – mit an Bord waren THE RIOT BEFORE. Erzähl doch mal die beste Story zum „Burrito“ und zur „Dive Bar“!


Die Tour war der Hammer! Das Beste war eigentlich, jeden Abend erleben zu dürfen, wie THE RIOT BEFORE dem Club den Garaus machen. Burrito und Dive Bar Geschichten gibt es einige. Ich weiß noch, wie unser Drummer Dalle in Durham, North Carolina die letzte Quesadilla von Jon (Gitarrist, THE RIOT BEFORE) geklaut hat, und sie schön durchgekaut vor dessen Füße gespuckt hat. Ok, keine Burrito-Story – aber wir haben uns totgelacht. Zur Dive Bar fällt mit The Clairemont in Atlanta ein, eine Art Gentlemen´s Club mit – sagen wir mal – nicht besonders hohen Standards für einen Gentlemen´s Club... Hier tanzt keine Frau unter 40. Zusammen mit ihnen, THE RIOT BEFORE und den Stammgästen haben wir dort die ganze Nacht durchgefeiert. Das Highlight: Die Tänzerin, die ihre Brüste je einzeln bewegen konnte und das Publikum anstiftete, mit Quartern zu werfen, die sie mit ihren Möpsen auffing. Ich sage nur soviel: Sie hat es nicht einmal versaut.


Weiter südlich von Atlanta spielt ihr dieses Jahr wieder in Gainesville auf dem FEST. Auf welche Bands freut Ihr Euch in diesem Jahr selbst?

Dieses Mal können wir gleich einige Bands kaum erwarten. Samiam, Lifetime, Small Brown Bike – oder die letzte Show von The Measure. Natürlich auch Lifetime.


In Gainesville ist ja auch Euer gegenwärtiges Label „Paper & Plastick“ ansässig. Wie läuft es bislang mit den P&P-Jungs?

Super! Die „Paper & Plastick“-Mannschaft hat uns auf jeden Fall geholfen, unsere Musik einem größeren Hörerkreis zu zuführen. Sie stehen voll und ganz hinter uns und supporten uns. Am allerwichtigsten aber: Sie haben uns genau die Platte aufnehmen lassen, die wir machen wollten.


Welcher Laden hielt auf Euren Konzertreisen das bisher schlechteste Bier für Euch bereit?


Haha! Wir sind ganz sicher nicht wählerisch, wenn es um Bier geht. RED CITY RADIO fears no beers. Not even warm ones.

Alright, die immer wiederkehrende Frage zum Schluss: Was haben RED CITY RADIO in naher Zukunft geplant? Kommt Ihr auch mal über den Teich?

Wir sind gerade dabei, unsere Tour entlang der Westküste zu Ende zu bringen. Wie es aussieht geht es dann gegen Mai/Juni vom mittleren Westen Richtung Ostküste. Wir versuchen, dort irgendwo eine Europatour unterzubringen, aber es gibt noch nichts Konkretes. Dann touren wir natürlich runter zum FEST und zurück. Wir rasten schon jedes Mal aus, wenn wir Richtung FEST losfahren...


Danke für Eure Zeit. Ich hoffe, wir dürfen Euch bald mal hier drüben begrüßen!

Danke Dir - bis bald!