Interview mit TURBOBIER

08.07.2015
 

 

Österreich ist nicht gerade für seine Übergroße Punklandschaft bekannt – was geht so in Österreich? Wird man dort als „Punk“ noch blöde angeschaut?

Da muss i dir rechtgeben - Punk is in Österreich ein überschaubares Phänomen. TURBOBIER setzt sich owa definitiv zwischen die Stühle, und vereint Leute aus allen Subkulturen. Bei unsren Shows sind nicht nur Punks, sondern vor allem auch viele Alternative, Normalos, Fuaßboifans, und etliche Drangla. Das is natürlich für uns eine super Gschicht. Blöd angschaut wird man schon, aber nicht aufgrund des Punk-Daseins, sondern eher, weil man vielleicht schon selber blöd schaut. Diesem Sachverhalt werden wir aber noch gründlich auf den Grund gehen.

Was ist der größte Unterschied zu Deutschland?

Naja, Österreich is halt 10x so klein, und sogesehen passieren alle Sachen auch meist 10 Jahre später. Während bei euch schon ‚Jurassic World‘ im Kino läuft, spielt es bei uns in Österreich noch immer ‚Jurassic Park 3‘. Der größte Unterschied ois Band besteht sicher darin, dass durch die Überschaubarkeit der Szene man sich auch relativ rasch durch alle großen Städte gespielt hat. Und da ist unser Motto: besser weniger spielen, dafür wenn dann fett! Das nehmen wir uns auch immer zu Herzen. Owa wir sind froh, dass sich TURBOBIER so gut entwickelt, dass wir auch scho in Bayern gscheit Fuß fassen konnten. Und bald im restlichen Deutschland auf Tour gehen. Gutes Bier håbt’s ihr jo auch da oben!

Ihr singt in feinstem Österreichisch – verstehen euch die Leute überhaupt? Gab es deshalb schon Probleme?

Musik is a Emotion - TURBOBIER vermittelt a Emotion, und da isses net immer notwendig, alles 100%ig zu verstehen. Mal abgesehen davon is es ja dann auch a gewissen Herausforderung, so ein Konzert zu besuchen, eben wenn ich nicht alles verstehen kann. Gaunz ehrlich: wenn ich auf a zB Grindcore-Show geh, versteh i a recht wenig. Wir arbeiten aber schon intensiv daran, die Sprachbarriere abzubauen, und kommen bald mit eigenem Wörterbuch für unsre deutschen Drangla-Freunde um die Ecke!

 Wie genau tanzt man Irokesentango?

Recht simpel - die rechte Hand bildet eine Art Flosse in der unmittelbaren Nähe des Gesäßes. Die linke Hand deutet abgeflacht das Vorhandensein eines Irokesenschnittes an (bei Vorhandensein ebendessen kann auf diesen Teil der Choreographie getrost verzichtet werden). In engem Kreis wird nun im stetigen Wechsel (mal im, mal gegen den Uhrzeigersinn) getanzt, eigentlich sogar gelaufen. Eignet sich auch hervorragned als Paar-Tanz!

Was macht ihr, wenn ihr gerade nicht mit Turbobier durch die Gegend zieht?

Die meiste Zeit hängen wir an unsrem Lieblingswürstlstand ‚Schnellimbiss Helga‘ ab. Dort håm wir uns auch kennengelernt. Wir arbeiten übrigens intensiv daran, dass dieser Schnellimbiss UNESCO Weltkulturerbe wird!

Wie kam es zu der Idee Helene Fischers „Atemlos“ zu covern?

In Wien haben 2 Kiwara (Polizisten) ein extrem unlustiges Cover von Atemlos gemacht. Wir lehnen die Polizei in ihren Grundzügen ja vehement ab. Eigentlich wollten wir nur die 2 Bullen aufs Korn. Waun ma gwusst hätten, was wir damit auslösen, hätt ma vielleicht net vurher 14 Bier gekippt.

 Jetzt müsst ihr das Lied nicht nur im Radio, sondern auch auf euren eigenen Konzerten hören – wie haltet ihr das aus?

Nur sehr schwer. Zum Glück gibt’s Bier. Daran mangelt es eigentlich nie bei unsren Konzerten.