Ein gut gelaunter Martin Stewart, Gitarrist bei Terror, hatte Zeit und Lust einige Fragen, die die Welt bewegen, in einem kurzen Interview zu beantworten.
In letzter Zeit passiert so einiges in der Welt, in den USA und in Europa. Hast du von den Ausschreitungen in Athen gehört?
Martin: Ja, die Polizei hat einen Jungen erschossen. Das ist so ziemlich alles was ich davon gehört habe. Es ist erst vor kurzem passiert, seit wird auf Tour sind. Ich bin von Nachrichten total abgeschlossen und komme nicht zum Fernseh schauen. Aber ich hab eine Zeitung gesehen, als ich mit einem Freund raus zum essen war. Er hat mir dann erklärt was los ist.
Glaubst du die Welt ist momentan noch kaputter als sonst?
Martin: Würde ich schon sagen, ja. Ich mein, es ist immer alles etwas verrückt aber momentan scheint es noch übler zu sein als sonst.
Aber es gibt auch einige Dinge die sich ändern, z.B. die Wahl von Barack Obama in den Vereinigten Staaten. Was hältst du persönlich von Barack Obama?
Martin: Nun, ich habe ihn vom ersten Tag an unterstützt, genauso wie der Rest meiner Familie. Ich glaube er wird etwas ändern. Es wird nicht die ganze Welt verändern und die Vereinigten Staaten werden nicht perfekt sein, nur weil er im Amt ist, aber es ist definitiv die richtige Löung.
Glaubst du er wird die USA aus dem Irak und Afghanistan abziehen? Was hältst du von diesen Kriegen?
Martin: Ich würde es gerne glauben, aber ich habe keine Ahnung. Ich wünschte wir wären nicht da unten, aber es ist wie es ist.
Mal zum Thema Musik. Acht Jahre Terror...
Martin: ... irgendwie sowas
Im Jahr 2000 gegründet.
Martin: Da war ich noch nicht in der Band, aber ich erinnere mich, wann ich sie zum ersten Mal gesehen habe, irgendwann zu der Zeit.
Ihr spielt riesige Shows momentan, mit einer Menge mehr Leuten als auf den kleinen Hardcoreshows in den kleinen Clubs. Und die Leute sind auch sehr unterschiedlich. Was hältst du davon, dass Hardcore mehr und mehr Mainstream wird und auch mehr und mehr Mainstreamleute zu den Shows kommen?
Martin: Solange sie kapieren worum es geht, wenn sie sehen was los ist, ist es toll. Es ist irgendwie cool für Leute zu spielen, die normalerweise nicht zu einer Hardcoreshow gehen würden. Dann sehen sie den Unterschied zwischen dieser Musik und der eher normalen Musik und konvertieren oder irgendwie sowas. Wenn das der Fall ist, dann ist das toll. Eventuell das Leben von jemanden verändern oder ihren Geist ein wenig öffnen. Es ist cool sowas zu machen, statt immer vor den gleichen Leuten zu spielen.
Die Songs von Terror sind nicht wirklich politisch sondern eher auf einem persönlichen Level. Ihr habt eher eine Underdog-Attitüde und es geht viel um Werte wie Wahrheit und Stärke. Das ist aber ja auch irgendwie politisch, meinst du nicht? Wenn man sich die Ausschreitungen in Griechenland ansieht und Aufstände weltweit, dann scheint es als würdet ihr diese Musik eben für die Verlierer dieses Systems machen.
Martin: Ja, das kann man so sagen. Die Texte, obwohl ich sie selbst nicht schreibe, ich kann mich mit ihnen identifizieren und ich weiß, was Scott damit sagen will. Es geht nicht wirklich um bestimmte Probleme, die behandelt werden, es geht eher darum, dass man sich auf die Texte bei allen möglichen Problemen beziehen kann. Wenn ich Probleme habe, dann kann ich mich auf unsere eigenen Texte beziehen.
Was wäre wohl die Hauptmessage von Terror und euren Songs?
Martin: Das ist schwer zu sagen, weil ich die Texte nicht schreibe, aber im allgemeinsten Sinne, dass du du selbst sein sollst und vergiß was dir jeder sagt, was du sein sollst und was du tun sollst und tue wonach du dich fühlst.
Eure Tour ist jetzt fast vorbei. Welche Show oder Stadt hat dir am besten gefallen?
Martin: Dresden. In Dresden waren ca. 4000 Leute und es war eine großartige Stimmung während der gesamten Show. Für mich war das eine Erfahrung. Wenn ich mir anschaue, welche Bands da spielen, ich mein, das ist immer noch eine Hardcoreshow und dann kommen 4000 Leute. Das ist unglaublich, das ist riesig!
Ihr verbringt viel Zeit mit den Bands, mit denen ihr momentan auf Tour seid. Wie kommt ihr miteinander aus?
Martin: Wir haben mit Sick of it All bereits letztes Jahr getourt und die meisten Jungs von H2O leben jetzt ebenfalls in LA also kannten wir sie bereits. Mit War of Ages waren wir schon in den Staaten unterwegs. Aber Discipline haben wir erst auf dieser Tour kennen gelernt und haben uns den Bus geteilt. Die sind etwas verrückt und wir sind erst aneinander geraten, weil wir doch alle sehr starke und eigenwillige Charaktere sind, aber jetzt kommen wir eigentlich prima miteinander aus. Heaven Shall Burn haben wir auch erst hier kennen gelernt. Sie sind alle großartig!
Bist du über irgendeine Band besonders glücklich?
Martin: Auf dieser Tour? Sick of it All! Natürlich. Immer. Man kann den Respekt der Leute für diese Band förmlich sehen. Es ist eine Ehre mit ihnen auftreten zu können.
Was können die Leute heute Abend von euch erwarten?
Martin: Spaß. Das ist das einzige was zählt. Wenn wir keinen Spaß hätten, wäre das ganze ja sehr sinnlos.
Möchtest du noch irgendwas Letztes sagen und den Lesern mitteilen?
Martin: Haltet im Jahr 2009 Ausschau. Wir kommen von Mai bis Juni zurück, z.B. zum With Full Force. Wir kommen mit Stick to your Guns aus Kalifornien und Trapped Under Ice aus Baltimore. Wir kommen also wieder!
Vielen Dank für deine Zeit.