FIRST SPIN : AJJ - Good Luck Everybody

19.01.2020
 

 

Protest durch Humor: AJJ aka Sean Bonette haben ein bittersuesses Konzept entwickelt um ihr Kopfschuetteln mit der gierigen und kaputten Welt zu teilen. "Good Luck Everybody" ist - wie der Titel schon verlauten laesst - ein augenzwinkerndes Achselzucken, was noch nicht aufgegeben hat. Songs wie "Body Terror Song" oder die weiche Pianoballade (zumindest musikalisch, ganz sicher nicht inhaltlich) sind der Beweis, dass sich Protest nicht immer mit Gewalt und Stumpfheit zu Worte melden muss. Wer glaubt, sein soziales, mentales oder gesellschaftliches Umfeld sei intakt, der moege sich "Feedbag" oder "Loudmouth" widmen. 

 

Die Gaesteliste des Teams hinter "Good Luck Everybody" liest sich wie ein Akustikpunkshowposter der Superlative: Kimya Dawson, Laura Stevenson, Jeff Rosenstock. Das Intro "A Poem" vergnuegt sich munter, "Psychic Warfare" hingegen rechnet knallhart ab. Dafuer brauchen AJJ weder Verzerrer noch aufgesetzte Media- oder Onlinepraesenz. In guter alter direkter und vertraeumter "Folk"-Manier laesst das Kollektiv aus Arizona die Texte zur Musik sprechen und kreiert damit mehr als platte Botschaften die die Welt verbessern wollen. Pluspunkte gibt es fuer die opernreif verspielten Titel "Mega Guillotine 2020" und das verzweifelt-schaurig-schoene "No Justice, No Peace, No Hope". 

"Good Luck Everybody" erschien am 7. Januar via Specialist Subject Records.