FIRST SPIN : GRIZZLY - Movement

12.12.2019
 

 

Auf den ersten Blick schreit im Hause GRIZZLY vieles nach Etikette: Dresscode und Artwork treten an gegen eine rundum saubere Produktion, die die noetigen Pfunde mitbringt und frei von Ecken und Kanten scheint. Der Fuenfer aus Karlsruhe kennt sich mittlerweile aus im Poppunk/Hardcore-Rennstall, denn "Movement" ist bereits der dritte Output in den fuenf Jahren seit Gruendung der Band. 
 
"Why We Move" bittet direkt in den Moshpit, in dem sich die ewige Jugend und ein melodischer Sonnenscheinrefrain die Koeppe einhauen, bis die eher flachen Lyrics von "Juggernauts" aus den hinteren Sitzreihen hinablaecheln. GRIZZLY aber nehmen ihre Sache sehr ernst und feilen noch jedes so kleine Detail der Platte aus, bis es funkelt und glitzert. Oder: Bis es sich wie die Gaesteliste der sehr offensichtlichen Inspirationen der Platte liest. ATREYU, STORY OF THE YEAR, SET YOUR GOALS oder BLINK-182 schauen zum Abklatschen vorbei. Andere schimpfen das Inspiration, GRIZZLY nennen das "Movement". Dabei haben es Dome, Bux, Zig, Samu und Kev gar nicht noetig, sich auf Dieberein oder Namedropping einzulassen. Handwerklich top und ueberaus zeitgemaess klingen Songs wie "Angry Little Boys" oder "Deadweight", wenn man ueber die manchmal sehr "deutsche" Aussprache beim Gesang hinwegsehen kann. Mit "Daydream" gibt es die klassische Duett-Ballade und direkt im Opener "Why We Move" wartet mit Gregor Cheesy ein wunderbares Kontrast-Feature. 
 
Waehrend die Moshpunk-Fraktion also auf neuen (und vor allem vernuenftigen) Output von Helden A DAY TO REMEMBER wartet, uebernehmen GRIZZLY mit Herz, Feierlaune und Muskelkraft. 
 
"Movement" ist seit dem 29. November via Department Musik erhaeltlich. 
 
 
GRIZZLY live:
 

13.12.2019 Köln / Carlswerk Victoria

14.12.2019 Berlin / Astra Kulturhaus