Wie der Bundesverband Musikindustrie bekanntgab, ist der Klingeltonverkauf in Deutschland im Jahr 2008 um mehr als die Hälfte eingebrochen. Gewinner ist die Langspielplatte.
Hier der Artikel dazu aus spiegel.de:
"Die Zahlen, die der Bundesverband Musikindustrie am Donnerstag bekanntgegeben hat, sind vernichtender als jede Horrormeldung aus Detroit. Die einst florierende Klingelton-Branche verzeichnet einen Rückgang um 50 Prozent. Statt 8,3 Millionen Klingeltöne wie im Jahr 2007 wurden 2008 nur noch 4,1 Millionen gekauft.
Dabei sind Bimmeltöne für Teenager durchaus das, was ein Politiker systemrelevant nennen würden, wenn nicht noch mehr: Sie sind so identitätsstiftend, wie es früher der Besitz der richtigen Langspielplatte war. Für alle anderen Bevölkerungsgruppen dagegen sind sie so hassenswert wie einstmals das Thrashmetal-Dröhnen aus einem überlaut gedrehten Walkman: der Inbegriff akustischer Umweltverschmutzung.
Der Langspielplatten-Verkauf übrigens, auch das hat der Bundesverband Musikindustrie bekanntgegeben, ist kräftig gestiegen - wenn auch auf einem Niveau, für das in den achtziger Jahren noch ein einziges Tina-Turner-Album genügt hätte: von 700.000 auf 900.000 Stück im Jahr. Der Verkauf von CD-Alben dagegen ging 2008 um 3,4 Millionen Stück auf 145,1 Millionen zurück.
Insgesamt brachen die Einnahmen aus dem, wie es so nüchtern heißt, "Verkauf von Musikprodukten" im Vergleich zu 2007 um 4,7 Prozent ein. Die Musikindustrie, leidgeprüft seit fast zehn Jahren und somit fast allen anderen Branchen des Landes an Krisenerfahrung überlegen, ist dennoch zufrieden. In den meisten anderen Staaten habe es zweistellige Umsatzrückgänge gegeben."