Die deutschen Black Metaller DARK FORTRESS melden sich mit dem Konzeptalbum "Eidolon" zurück und dieses fünfte Album ist auch von vielen schwarzen Schafen sehnsüchtig erwartet worden. Es ist das erste Album der Band mit ihrem neuen Sänger Morean, der auch für das lyrische Konzept des Werkes verantwortlich ist.
Zum lyrischen Konzept zitiere ich die Band: "In neun Tracks beschreibt das Werk die Einführung, Entmenschlichung und überirdische Wiedergeburt einer Seele durch Spiegelmagie und Astralprojektion. "Eidolon (gr. für "astrales Doppel", auch "Spiegel") beschreibt ein magisches Spiegelritual. Die Oberfläche des Spiegels wird - ähnlich archaischer Orakeltechniken - im Trancezustand als Tor in feinstoffliche Dimensionen benutzt. Eine Person wird in einen Trance-Zustand versetzt und betritt durch die Oberfläche eines Spiegels eine neue Dimension."
Musikalisch fällt die Vielfalt des Dargebotenen auf. Tief verwurzelt im klirrend kalten Black Metal wird auch mal die Death Metal Keule ausgepackt oder werden auch mal Old School Thrash Riffs und Bombast Parts eingestreut. Dann gibt es mal wieder ruhigere, schleppende Passagen, die aber auch gleich wieder von unbarmherzigen Blast-Attacken abgelöst werden. Mir gefällt besonders an DARK FORTRESS, dass sie, obwohl ganz klar Black Metal, immer Wert auf einen baneigenen Groove (wenn man das überhaupt so sagen kann, aber man höre als Beispiel "Baphomet") und auch auf ein gewissen angenehm hohen Härtegrad legen. Die Songs sind sehr intensiv und äußerst düster gehalten worden. Weiter strotzen sie nur so vor Ideenreichtum und wirken deshalb fast schon ein wenig zu überladen. Dem Album geht auch ein wenig die Puste aus, die Songs wirken zum Ende hin ein wenig dünner und die Riffs wirken abgegriffener. Des Weiteren kann Sänger Morean keine Akzente setzen und klingt auf Dauer recht lasch. Wie es richtig geht zeigt CELTIC FROST-Sänger Tom Gabriel Fischer, der "Baphomet" durch seine Gastvocals veredelte.
"Eidolon" sollte sowohl Black Metal Puristen als auch Fans härterer Kost mit einer Vorliebe für komplexe Songs zufrieden stellen. Meiner Meinung nach hätte noch ein wenig mehr herausgekitzelt werden können.
Tracklist:
01. The Silver Gate
02. Cohorror
03. Baphomet
04. The Unflesh
05. Analepsy
06. Edge of Night
07. No Longer Human
08. Catacrusis
09. Antiversum