LAMERA ist Metal aus Mannheim. Genregrenzen gibt es für uns nicht. Aber eines ist immer sicher: Es klatsch. Also stärkt eure Nackenmuskeln! Nun ja, das sollte wohl es klatscht heißen, auf jeden Fall ist die bandeigene Beschreibung des Sounds passend. Eine Einordnung ist in der Tat schwierig, vielleicht kann LAMERA am ehesten in die Modern Thrash Metal-Ecke (mit einigen Nu Metal-Anleihen) geschoben werden. Auffallend sind auf Destruction Manual die permanenten Rhythmuswechsel und die laut-leise-Dynamik. Immer wieder werden sehr ruhige Passagen durch brachiale, teilweise im Uptempo gehaltene Ausbrüche abgelöst und diese Vorgehensweise wird auf Albumlänge weiterverfolgt. Dabei sind es gerade die Stakkato-Riffs, die für mächtig Druck und Mosh-Faktor sorgen. Das Aneinanderreihen von laut und leise erzeugt einen bandeigenen Drive, der hoch explosiv ist und mächtig Spannung erzeugt. Eine sehr starke Leistung legt der aus den USA stammende Sänger Tom ab, der sein raues Organ variabel einsetzt und sowohl die aggressiven als auch gemächlicheren, klaren Töne überzeugend vermitteln kann. Wenn er so richtig in Fahrt kommt, kann sogar ein Rob Flynn nicht gegen ihn anstinken. Nur die sehr ruhigen, getragenen Gesangspassagen könnten vielleicht stimmlich noch ein wenig verbessert werden, da der gute in diesen ein wenig unsicher wirkt.
Die Produktion ist für DIY-Verhältnisse ansprechend gut, für den Metal der Jungs aus Mannheim ist dies aber auch Grundvoraussetzung, da dies die Grundlage für das Klatschen ist (siehe diesbezüglich den ersten Satz).
LAMERA haben mit Destruction Manual ein fettes Metalalbum erschaffen, das einfach wegen der gekonnten und einzigartigen Mischung altbekannter Stilelemente anders und besser als das Gros an neuen Bands auf dem Metalsektor ist. Kann man einer erst seit 2004 existierenden Band ein größeres Kompliment machen?
Tracklist:
1. Intro
2. Judgement
3. Watch you bleed
4. Anxiety
5. Novocaine
6. Broken
7. Warmachine
8. What we are
9. I need you
10. Erased