Lange musste auf ein Referenzwerk im Death/Black Metal Sektor gewartet werden, nur können die Gebetsteppiche wieder eingerollt und die Matten bis zum Erbrechen geschwungen werden: ORDER OF ENNEAD (offizielle Nachfolgeband von COUNCIL OF THE FALLEN) lassen mit ihrem selbstbetitelten Einstand im morbiden Genre eine Bombe nach der anderen platzen!
Hinter der Band aus der geschichtsträchtigen Florida Death Metal Szene stecken DEICIDEs Drummer Steve Asheim (der wohl gehörig Frust wegen seiner eigentlichen Hauptband ablassen musste), Kevin Quirion, Scott Patrick (RESURRECTION) und John Li. Die Bande vermischt die besten Elemente des brutaleren US Death Metals mit klirrend kalten Black Metal norwegischer Prägung (das heisere Krächzen von Sänger/Gitarrist Kevin Quirion ist beinahe als Kult zu definieren!) und kreiert dabei ein absolut eigenständiges Gebräu im extremem Metal. Der Sound wechselt zwischen Schnelligkeit und Double Bass, zwischen Up- und Midtempo, zwischen sehr getragenen Momenten und Passagen völliger Raserei. Allerdings zeichnet das Album bei aller Extremität ein nicht aufgesetzt wirkender hochmelodischer Unterton aus, so dass fast von der Geburt des "Melodic Extrem Metals" gesprochen werden kann. Die Tracks sind allesamt griffig und klasse strukturiert, so dass sie auch nach etlichen Durchläufen nichts von ihrer Durchschlagskraft verlieren. Und ORDER OF ENNEAD bringen den Groove zurück, ein Element, dass längst im US Death Metal verloren gegangen zu sein schien und nun durch dieses Album wiederbelebt wird. Die Texten sind nicht typisch für den musikalischen Stil todbringend oder verachtend, sondern originell und reflektierend. Songtitel wie "As Long As I Have Myself I Am Not Alone" oder "Introspection And The Loss Of Denial" sprechen ihre eigene Sprache. Entlassen wird der Hörer mit "Dismantling An Empire", einem der besten Songs der letzten Jahre, der noch einmal alle Trademarks samt leicht synthiunterlegter Vocals beinhaltet.
ORDER OF ENNEAD haben mit ihrem Debüt ein perfektes Album geschaffen und nach endlosen Durchgängen können keine Stellen gefunden werden, die hätten besser gestaltet werden können. Somit darf gepannt auf weitere Lebenszeichen und hoffentlich einer Europatour gewartet werden.
Tracklist:
1. Seeking The Prophets
2. Reflection, An Endless Endeavor
3. As Long As I Have Myself I Am Not Alone
4. The Culling
5. Introspection And The Loss Of Denial
6. Conferring With Demons
7. As If A Rose I Wither
8. An Interlude With Reason
9. A Cry To The Perilous Sun
10. Prelude To Ruin
11. Dismantling An Empire