Das mit der Einleitung für ungooglebare Bandnamen hat mir Kollege Kilian schon in seiner Rezension zum aktuellen LYDIA-Album vorweg genommen, daher lieber straight to the point: 3 sind zurück! Und das nach einer Zusammenstellung älterer Songs in Form von „Revisions“ sogar wieder mit einem waschechten Studioalbum. Auch „The Ghost You Gave Me“ muss sich dabei im Schatten von Größen wie COHEED AND CAMBRIA, PORCUPINE TREE oder DREAM THEATER, mit denen die Band unter anderem schon auf Tour war beweisen, erstere COHEED AND CAMBRIA dabei allein schon aufgrund der fast schon unheimlichen stimmlichen Parallelen. Doch auch sonst gilt: Das Prog-Rad wird auch bei 3 keineswegs neuerfunden. Dennoch überzeugt, man kann sogar sagen überrascht ihr neues Album. Da kommt einen in „It‘s Alive“ plötzlich ein fesselnd düsteres, beinahe Stoner-artiges Riff entgegen, und fügt sich federleicht ins gewohnte Progressive-Metal-Konstrukt. Auch großartig: Die verfrickelte Gitarrenarbeit im Titeltrack, die atmosphärische akustische Untermalung in „Only Child“, oder einfach nur der ausgeprägte Groove und die Catchiness von „Pretty“. „The Ghost You Gave Me“ steckt nur so vor lauter kleiner und größerer „Wow“-Momente, die eben daher rühren dass 3 hier alles in so gewohnter Form servieren. Das macht „The Ghost You Gave Me“ aber vor allem zu eins: Einem Album, das einem als Genrefan genau das bietet, was man erwartet – und das in wirklich bärenstarker Form. Ob man sich damit aus jenem Schatten eben genannter Größen bewegt? Ist doch völlig egal. „The Ghost You Gave Me“ ist einfach nur ein unterhaltsames Album – und das genügt.
Tracklist:
01. Sirenum Scopuli
02. React
03. Sparrow
04. High Times
05. Numbers
06. One With The Sun
07. The Ghost You Gave To Me
08. Pretty
09. Afterglow
10. It's Alive
11. Only Child
12. The Barrier