Plattenkritik

+44 - When Your Heart Stops Beating

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Release Date: 17.11.2006
Datum Review: 14.11.2006

+44 - When Your Heart Stops Beating

 

 

Die Auflösung von BLINK 182 bzw. ihre Pause auf unbestimmte Zeit wurde bereits mehr als ausführlich in diversen Medien und auch hier abgehandelt. In diversen Interviews gab man sich gegenseitig die Schuld für den Split, so richtig wollte man die schmutzige Wäsche dann jedoch nicht in der Öffentlichkeit waschen. Während sich Tom DeLonge ziemlich schnell mit ANGELS & AIRWAVES tröstete und sich gleichsam das ambitionierte Ziel setzte die Welt zu verändern waren auch die restlichen BLINK 182 Musiker, Travis Barker und Mark Hoppus nicht untätig. Inspiriert von der Ländervorwahl Englands gründete man +44 oder auch PLUS 44 und rundete das Line-Up mit Craig Fairbaugh und Shane Gallagher ab.

Nun erscheint mit "When Your Heart Stops Beating" das Debütalbum von +44 und die Medien warten nur darauf das kommerzielle Abschneiden mit ANGELS & AIRWAVES zu vergleichen. Es gibt ja mehrere Indizien dafür, dass sich +44 gar nicht so weit vom BLINK 182 Sound entfernen werden. Travis und Mark wollten eigentlich nie den Split und beide Mitglieder haben gemeinsam das neue Projekt gegründet. Auch das Spiel mit der Zahl im Namen könnte man gut als Indiz interpretieren. "Wir sind immerhin 2/3 von BLINK 182, also müssen wir auch keine Angst haben, dass wir nach Blink klingen könnten." so Hoppus in einem Interview. Entsprechend geht der Opener "Lycanthrope" mit einer schönen Melodie, dicken Riffs und einer nicht unbekannten Eingängigkeit direkt ins Ohr. Man fühlt sich sofort an das letzte, selbstbetitelte Album von BLINK 182 erinnert und die additiven, weiblichen Vocals passen ebenfalls sehr gut in den Sound. Weiterer Track dieses Kalibers und weiteres Highlight der Scheibe ist definitiv der Titeltrack, dessen Melodie der Inbegriff von Catchyness ist oder auch "Cliffdiving". Das war es aber auch schon mit den BLINK 182 Referenzen, obwohl Marks Gesang natürlich permanent an besagte Combo erinnert. Weitere Tracks wie "Little Death" oder "Little Death" sind ziemlich akustisch und poppig gehalten und begeistern eher durch das vermittelte Gefühl as durch einen Poppunk-Arschtritt. Dann kommen jedoch die unaufdringlichen Synthie-Sounds ins Spiel, die das musikalische Treiben in eine etwas andere Perspektive Rücken aber dennoch Spaß machen. Ganz vorne dabei ist "Make You Smile", ein Duett mit weiblichem Gesang und Electrobeats. "No, It Isn't" war der erste Song, den +44 damals am Geburtstag von Tom DeLonge online gestellt haben und sich auf dessen Ausstieg aus der Band bezieht. Der Song wird durch eine leicht melancholische Stimmung getragen und ist ein weiterer Hit.

Einen Vergleich mit ANGELS & AIRWAVES anzustellen ist gar nicht so einfach, denn Tom DeLonge hat sich bekanntlich auf neues Terrain begeben während Travis und Mark ihre eigene Version von BLINK 182 weiterleben. Jene weist zwar klare Unterschiede zum letzten, selbstbetitelten Album auf, aber vom früheren Poppunk mit großem Fun-Faktor hatte man sich ja bereits verabschiedet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein weiteres BLINK Album vermutlich besser geklungen hätte als die beiden neuen Projekte für sich genommen. Dennoch können mich auch +44 begeistern, und ich kann mich mit geringfügigen Abzügen für einen Tipp aussprechen.

Tracks:

1. Lycanthrope
2. Baby Come On
3. When Your Heart Stops Beating
4. Little Death
5. 155
6. Lillian
7. Cliffdiving
8. Interlude
9. Weatherman
10. No, It Isn't
11. Make You Smile
12. Chapter 13
13. Baby Come On (acoustic)

Autor

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Torben

Autoren Bio

ex. - Allschools Chef