Was passiert, wenn eine Promoscheibe aus Versehen an 2 Redakteure rausgeht? Doppelreview!
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2011 sprechen wir auf das Wetter angesprochen von Frühling, Arschloch, Herbst und Winter. Einen passenden Soundtrack, um den sich hartnäckig behauptenden Sack an zweiter Stelle zu vertreiben, bieten und die Berliner 5BUGS mit ihrem vierten Album „Vora City“. Nicht die übersetzte Gefräßigkeit, sondern als Konzept soll das Album verstanden werden, denn in der imaginären Stadt Vora City tummelt sich Gut und Böse, so dass die erzählten Stadtgeschichten schnell Bezug zur Realität bekommen. Musikalisch orientieren sich die 5BUGS durchgehend bei Gut, ihr immer wieder emotional vorgetragener Sound entpuppt sich nach kurzer Zeit als sehr eigenständig, wobei die ein oder andere Pop-Punk-Band wie ein „Aha-Effekt“ vom Himmel fällt. Bei aller Melodiösität und Catchiness besitzt „Vora City“ mitunter Tiefgängchen, vor allem daran auszumachen, dass nicht nur ein Durchgang zum Begreifen notwendig ist. Vom Schnickschnack der Vergangenheit haben sich die Berliner 2011 weitestgehend befreit, sie rocken ohne großes Getöse (manchmal ein wenig nervig die "OOOHOOOHOOO-Singalongs) schön druckvoll und variieren geschickt mit dem Tempo. Ihre zehn jährige Erfahrung und die Tatsache, dass sie in DIY-Manier (auf ihrem eigenen Label) noch einmal richtig angreifen wollen, sowie bühnentaugliche Tracks machen „Vora City“ zu einer guten Angelegenheit.
Clement
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Die Mutti hat´s doch immer schon gewusst: „Junge, wenn aus Dir später mal was werden soll, mach stets Deine Hausaufgaben und treib Dich nicht mit dem Gesindel rum!“ Flo, nochmal Flo, Chris, Snöt und Daniel müssen ähnliche Eltern gehabt haben, als sie vor 10 Jahren in Berlin eine Band gründeten. Dank dauergespitzter Ohren und ständig offener Augen haben die Großstadthelden mit „Vora City“ nun professionell und zeitgemäß ihre eigene Großstadt vertont. Und wie sich das beim Gegenteil vom tristen Landleben gestaltet, warten in den dreckigen Metropolen Schurken und „Men Of Misery“, aber auch lachende, junge Gesichter in verschwitzten Shirts. Und last but not least: Der berühmte „Place Called Home“.
„DIY“ wird im Hause der 5BUGS groß geschrieben: Eigenes Label, eigene Produktion, Eigeninitiative bei Homepage etc., sich gelangweilt die Backen flach sitzen können andere. „Vora City“ bietet zehn Songs in 35 Minuten und setzt nach „Tomorrow I´ll Play God“ (2006) und „Best Off“ (2009) wieder etwas geradliniger, schnörkelloser und direkter an. „All We´ve Ever Had“ bietet eröffnend einen Rundum-Eindruck des vierten Albums der Band: Die stämmige Produktion mit cleveren Gitarren, die sich gegenseitig aufregend ergänzen, flächige Gesänge mit deutlicher Kinderstube an südkalifornischen Stränden und blitzende Melodien treiben ihr Unwesen in „Vora City“, einer Art konzeptionell für die LP erdachten Stadt, in der Songs wie „The Poisoner“ oder „Brave New Shattered State“ ihren Ursprung und ihre textlichen Wurzeln haben. Die 5BUGS erledigen musikalisch das, was sie am besten können: Direkte Songs wie „Welcome To Vora City“ oder „Men Of Misery “ flanieren genüsslich mit Stadionrocksound aber Punkrockattitüde, „Masqueraded Sympathy“ macht sich trotz ernsthafter Lyrics zwischen alten ATARIS und YELLOWCARD breit. Der preschende Hitcharakter von Titeln wie „Emotions On Standby“ oder dem glänzenden Final-Haken „We Are The Everlasting“ (Video checken!) kann leider nicht pausenlos umklammert werden, aber mit Fassaden und Kopien umherjongliert wird im Hause 5BUGS anno 2011 nicht mehr. So bleibt nach dem wiederholten Durchstreunen der Straßen von „Vora City“ durchaus eine gute Portion Glanz, einige beklemmende Ohrwürmer und vor allem eine deutlich gewachsene Band mit Potential und Eiern für die größeren Clubs der Nation zurück. Danke Mutti. Recht gehabt.
Moppi
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Tracklist:
01. All We´ve Ever Had
02. Welcome To Vora City
03. Men Of Misery
04. The Poisoner
05. Masqueraded Sympathy
06. Emotions On Standby
07. Eternity´s Fading
08. Brave New Shattered State
09. A Place Called Home
10. We Are The Everlasting