„Burn The World“ heißt das halbstündige Experiment, das dem Dennis gibt, was der Dennis mag und während welchem der Dennis endlich wieder Dennis sein kann. Klingt gar nicht nach Experiment? Bingo!
Den Dennis, den kennt ihr alle! Ja, der von unter dem magentafarbenen „T“ im letzten Sommer. Der von den vielen riesigen Festivalbühnen so schön den Mob zusammengeschrien hat und dem alle immer ganz laut applaudiert haben. Für das, was der Dennis macht, gemacht hat und was der Dennis dazu sagt. Der Dennis, der so toll tanzen kann. Keifen über Geknüppel kann der Dennis auch – er liebt es sogar. Kurz und knackig, Vollgas-Songs, den Hammer schön kreisen lassen und nicht an morgen denken – das konnte(n) AC4 schon 2009, als das Debüt des Seitensprungs von Dennis – na klar - Lyxzén eine weitere musikalische Vorliebe oder Einstiegsdroge des Schweden offenbarte.
Alte BAD BRAINS, bretterner „Frühpunk“ – damit kennt sich auch „Burn The World“ aus und macht kurzen Prozess mit „Who´s The Enemy“, skatet ohne Rücksicht zu „Bullet“ oder versickert mit „Breakout“ tief im Trommelfell.
Sound, Produktion und das rotte Organ von Lyxzén rücken AC4 auch mit dem zweiten Album ins recht Licht. Pur, kräftig und vor allem natürlich kredenzen die Skandinavier ihre sechzehn Songs, von denen „Die Like A Dog“ auch Teil der neuen OFF!-Platte und „Diplomacy Is Dead“ ein unentdeckter THE HIVES-Song sein könnte. Klar, irgendwann lächelt man über die blutigen Anzähler von Drummer Jens Nordén und spürt die Kurzlebigkeit – aber so war das nun mal früher und ist es heute viel zu selten. Dank AC4 kommt die Schönheit einmal mehr von innen – und nicht von Produzenten- oder Technikseite. Dabei geht es mehr bergauf und eigentlich kaum bergab, außer man ist hier wahrlich auf der Suche nach grober Abwechslung und Ideenreichtum. „Burn The World“ nämlich kümmert sich ums Eingemachte und die Substanz. Und natürlich auch um das, was der Dennis Scheiße findet. Aber: Der Dennis weiß das mit deutlichen Worten und kantigem Punk der alten Schule zu verpacken und dann im richtigen Moment herauszupeitschen.
„Curve Del Diablo“ nimmt sich zunächst Zeit, aber eskaliert zugleich genauso schnell wie das chaotische „All Talked Out“, in denen die quäkigen „Yeah“-Rufe trotzdem nur ganz entfernt an REFUSED erinnern. Wenn der Hausputz mal schneller gehen soll, erinnert „Burn The World“ an das, was wirklich nervt. Viel zu sagen hatte der Dennis schon immer. Auf „Burn The World“ reichen ihm ausnahmsweise mal neunundzwanzig Minuten.
Trackliste:
• 1.CURVA DEL DIABLO
• 2.WHO'S THE ENEMY
• 3.ALL TALKED OUT
• 4.DIE LIKE A DOG
• 5.MORALITY MATCH
• 6.BULLET FOR YOUR HEAD
• 7.DON'T BELONG
• 8.DIPLOMACY IS DEAD
• 9.BURN THE WORLD
• 10.EYE FOR AN EYE
• 11.I WON'T PLAY ALONG
• 12.BREAKOUT
• 13.EXTRAORDINARY RENDITION
• 14.I DON'T WANT IT I DON'T NEED IT
• 15.OFF THE HOOK
• 16.LEFT YOU BEHIND