Was ist zwischen 2005 und 2017 passiert? Wahrlich eine Menge. Beim Hören dieser mit großer Vorfreude erwarteten Platte entsteht bei mir jedoch der Eindruck, dass sich im musikalischen Universum von ACCEPTANCE nicht so viel abgespielt hat. Nun gut, das kann man so oder so sehen. Für Nostalgiker fällt das Resultat erfreulich aus. Die Platte hat eindeutig Ähnlichkeit mit dem Debüt "Phantoms". Kracher mit Ohrwurmpotenzial suche ich jedoch vergebens. "Fire And Rain" kommt diesem Prädikat am nähesten. Ansonsten plätschert die Platte angenehm harmlos an mir vorbei. Sind das die letzten 12 Jahre auch? Ich glaube nicht.
Eines muss festgehalten werden: die dicke Produktion ist vom Feinsten, allerdings ebenfalls Geschmacksache. Die Instrumente greifen harmonisch ineinander, während der Sound knackig und ziemlich High-End ist. Der Sound der Platte atmet weniger, aber auf der Songwriting-Seite steckt merklich viel Mühe. "Colliding By Design" könnte Fans von JIMMY EAT WORLD und - etwas ferner - von COLDPLAY oder THE KILLERS begeistern. Was dürfen Hörer_innen erwarten? Romantisch anmutende Popsongs mit reichlich Synthiebetten. Dazu ein solides Bass- und Drum-Fundament und in Hall eingehüllte Gitarren.
Ich empfehle nach dem Hören dieser Platte, unbedingt auch in den Vorgänger "Phantoms" hineinzuhören. Dort finden sich die wahren Schätze, die diese überaus vermisste Band so wertvoll gemacht haben. "Colliding By Design" in drei Worten? Kann man machen.