Seit mittlerweile 22 Jahren wettern ANTI FLAG gegen alles, was in den USA schief läuft. Ihre Discografie beläuft sich mittlerweile auf eine DVD, 3 Live Alben, 9 EPs, 9 Studio Alben, 10 Splits und 17 Singles und trotzdem gehen Justin Geever, Patrick Bollinger, Chris Head und Chris Barker noch lange nicht die Themen aus. Einerseits schön, da die Jungs auch mit Album Nummer 9 mal wieder ein richtig gutes Punk-Rock Album abliefern, andererseits traurig, da auch im 21. Jahrhundert noch die identischen Probleme, wie letztes Jahrhundert, besungen werden müssen.
Ein weiterer Versuch, den amerikanischen Frühling einzuleiten,…
Wenn man den Namen ANTI FLAG hört ist jedem von vorne hinein klar, um was es hier geht: Protest. Gegen die Flagge, gegen den Staat, gegen all die Missstände, die es noch immer zu beseitigen gibt. Aggressiv, laut und in alter, straighter Manier vorgetragen. Als hätte sich in den letzten 22 Jahren nichts, aber auch gar nichts geändert. Der schon längst tot gesagte Punk-Rock lebt noch immer, es toben noch immer Kriege, wo das Auge hinschaut und die totale Überwachung wird nur mehr, anstatt weniger. Und ANTI FLAG liefern noch immer den passenden Soundtrack zur Revolte. Harter, aber dennoch massentauglicher Punk-Rock, der nicht nur den Anarcho-Punk anspricht, sondern durchaus in die breite Masse zielt, um auch dort Wochenend-Punks zu bewegen und aufzurütteln.
Und dabei schaffen es ANTI FLAG den roten bzw. in diesem Fall pinken Faden von vorne bis hinten durchlaufen zu lassen, ohne sich dabei zu wiederholen oder langweilig zu werden. Zwar geht das Album von Song 1 bis Song 14 durchweg in die gleiche Richtung, dennoch wird jeder Song auf eine ganz eigene, frische Art und Weiße verpackt. Ein Songwriting dem Respekt gebührt.
ANTI FLAG starten mal wieder die Revolte. Der Funken ist da. Ob das Feuer nach über 2 Jahrzenten nun endlich entfacht bleibt offen,… guter Sound, gute Texte, gutes Album. So wie ANTI FLAG die Jugend von vor 20 Jahren prägte, prägen sie auch heute. Auf die nächsten 22!