Mit „Guardians“ haben AUGUST BURNS RED nun ihr achtes Album am Start. Wie gewohnt demonstrieren die Amerikaner auch auf dieser Scheibe, ihr großartiges Feeling für kreatives Songwriting und natürlich auch ihre technischen Fähigkeiten auf den Instrumenten. Doch die „Guardians“ zu beschreiben ist ein schwieriges Unterfangen – sie klingt irgendwie düster, irgendwie episch, mal unfassbar melodisch, mal komplett monoton. Sie hat keine so klare Linie, was aber das Album sehr interessant macht.
So zeichnen sich bereits die vier Songs – „The Narrative“, „Bones“ „Paramount“ und "Defender" – durch eine Fülle eigenartiger, weil ausgefallener und genrefremder Eigenschaften aus. Eigentlich nichts Neues bei der Combo und doch immer wieder unerwartet, sowie überwältigend. Wer erwartet schon Funk-Harmonien auf einer zunächst düsteren und trüben Platte?
Zur Mitte des Albums hin, verleihen AUGUST BURNS RED dem ganzen Geschehen eine ordentliche Portion Epik – getragen natürlich von ausgefallenen Rhythmen, komplexen Harmonien und explodierenden Screamingvocals. Spätestens bei „Ties That Bind“ ist die Platte, im Vergleich zu den ersten Nummern, kaum wiederzukennen. Doch danach ein weiterer Bruch: mit „Bloodletter“ zeigen AUGUST BURNS RED ein ganz anderes Gesicht – fast schon brachialstes Deathcore. Brutal, beängstigend und vor allem gut arrangiert. Nein, an Abwechslung mangelt es keineswegs.
Zum Ende hin, geben die Jungs abermals in ihrer gewohnt melodisch-verspielten Art nochmal ordentlich Dampf. Ungerade Zählzeiten, Tonartenwechsel, oder Wolkenkratzer aus Harmonien – stark, was AUGUST BURNS RED abermals abliefern. „Extinct by Instinct“, „Empty Heaven“ und auch „Three Fountains“ prägen dabei den würdigen Abschluss einer nahezu perfekten Platte.
Am besten, so meine Empfehlung, einfach „Guardians“ kaufen. AUGUST BURNS RED bestätigen auf dieser Scheibe definitiv ihren Status, einer der besten Vertreter des Metalcores zu sein. Die „Guardians“ hat alles, wofür die Band bislang bekannt war. Fazit: Großartig und inspirierend.