Plattenkritik

AYS - The Path of Ages 7''

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Info

Release Date: 10.07.2009
Datum Review: 17.07.2009

AYS - The Path of Ages 7''

 

 

Rau, rockig, leidenschaftlich, bockig und mit eigener Meinung versehen: AYS kommen aus einem verdammten Kaff, sind pro Streitkultur im Hardcore und setzen das auch rein musikalisch besser um denn je. Den einen richtigen Standpunkt gab es im Hardcore-(Punk) noch nie. Schön, dass das mal wieder vergegenwärtigt wird.


Hört auf in armseligen Threads zu leben, euer Forenfundamentalismus macht mich krank. Wer am lautesten schreibt, hat recht, so so. Mit der Kraft des schwächsten Arguments geht vieles leichter von der Hand. Glaubt nicht jedes, vor Selbstdarstellung nur so strotzende Wort irgendwelcher Schreiberlinge, die meinen sie hätten Hardcore geblickt. Macht euer eigenes Zine, oder haltet euer Maul. Unterstützt Bands wegen des Herzblutes, nicht wegen des Labels. Seid mal wieder individualistisch und lasst euch diese schäbigen Tattoos entfernen. Kauft mehr Vinyl und seht lächelnd dabei zu, wie die großen Labels vor die Hunde gehen. Hört wieder mehr BLACK FLAG und geht danach bei LIDL einkaufen. Lasst euch von guten Ami-Bands inspirieren aber vergesst dabei nicht den guten, heimischen Nachwuchs. Hört auf kategorisch anti-amerikanisch zu sein, nur weil das vermeintlich hip ist und auf jedem zweiten ANTI FLAG-Shirt geschrieben steht. Definiert Hardcore für euch selber und hört mehr alten HipHop. Bleibt anschlussfähig und scheißt auf den Zeitgeist. Bringt mehr Frauen auf die Bühne und ans Mikro und beleidigt jeden, der nicht eurer Meinung ist als schwulen, behinderten Stricher. Bringt mehr 7-Inches raus, auf denen ihr nichts neues macht, das allerdings auf hohem Niveau. Seht ein, dass Amerika immer noch das Maß aller Dinge ist, trotzdem auf eine gute mindestens einhundert zum Kotzen langweilige Bands kommen. Denkt euch noch mehr Subgenres aus, die doch nur paraphrasieren, was Myriaden von Bands bereits vorher gemacht haben, damit ihr die ersten seid, die den heißen Scheiß kennen und ihr xHanswurstx und seinen God Free Youth-Freunden davon erzählen könnt. Schreibt grundlegend gute Songs wie 'Nemesis' und seht ein, dass auch ein simples Riff Sinn machen kann wie in 'Path of Ages' und 'Snowblind'. Versteht endlich, dass MINOR THREAT, BLACK FLAG und VOID nur so authentisch-beschissen klangen, weil sie keine Kohle für eine adäquate Aufnahme hatten. Lasst euch für die Konzerte kleiner Bands auf die Gästeliste setzen und googelt danach „Band+Titel+Rapidshare“. Abonniert DIE ZEIT und die BILD, damit ihr wisst, was wirklich passiert auf der Welt. Seid pro Intelligent Design und lest Die Entstehung der Arten. Stellt euch mehr Bücher ins Regal als „American Hardcore – A Tribal History“. Sagt Steven Blush und Lou Koller, dass sie BEIDE falsch lagen. Es gibt keinen Hardcore mehr, trotzdem bleibt er relevant. Seid die Außenseiter und bekleidet trotzdem hochdotierte Jobs. Glaubt NIEMALS alles, was in Reviews steht. Jeffrey Eaton hat das letzte Wort: Thanks for listening, now go start your own band…


Tracklist

01: Nemesis
02: Path of Ages
03: It Swarms
04: Snowblind
05: Chase the Blackless
06: Reddenend Eyes

Autor

Bild Autor

René

Autoren Bio

There is plenty to criticize.