Geht man nach dem Cover von "Worlds Unknown", haben sich die bereits 2002 gegründeten Düsseldorfer Hardcoreler AYS augenscheinlich einige Inspiration von ihren letzten Besuchen in Asien mitgenommen. Kurze Nachforschungen führen dann auch recht schnell zu der Erkenntnis, dass allen voran Frontmann Schommer begeisterter Asienreisender ist. So handelt es sich beim im gleichnamigen Song besungenen "Wuhan Prison" auch nicht etwa um dem härtestem Knast Chinas, sondern um eine kleine kultige Hardcore-Kneipe in der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei.
Musikalisch schlagen sich diese Eindrücke weniger deutlich als im Artwork der Scheibe nieder. Statt chinesischer Folklore wird treibender Hardcore mit klarem Fokus auf Rhythmus und deutlicher Metalschlagseite geboten. Ganz spurlos sind die Asienreisen der Band aber auch am Sound nicht vorbeigegangen, denn die Scheibe wird stets von einem unwirklichen Hauch des Mystischen umweht, der nur schwer greifbar ist und für einen düsteren Grundton sorgt. Dieser manifestiert sich besonders bei Nummern wie dem ordentlich drückenden "Wuhan Prison" und dem sludgigen "Suns Of Light". Schommers zwischen den Shouts vereinzelt eingestreuter benebelter Gesang und das Verharren im groovenden Mid-Tempo verleihen "Worlds Unknown" zudem eine ganz dezent doomige Note, die entfernt an die TWITCHING TONGUES erinnert.
Auch für Freunde von MADBALL, WOLF DOWN, WALLS OF JERICHO und insbesondere frühen BIOHAZARD dürfte "Worlds Unknown" ein gefundenes Fressen sein. Dazu haben AYS eben noch diese eine Geheimzutat, die aus gewöhnlicher Hausmannskost etwas besonders Schmackhaftes macht und den Düsseldorfern trotz der Nähe zu besagten Bands eine gewisse Eigenständigkeit verleiht.