Plattenkritik

A Perfect Circle - "Three Sixty"

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Release Date: 15.11.2013
Datum Review: 18.11.2013

A Perfect Circle - "Three Sixty"

 

 

Ich persönlich mochte A PERFECT CIRCLE damals und auch heute noch. Dennoch kann ich nicht umhin, meine individuellen Bedenken bezüglich 'Best of' und 'Live' Platten auch hier zu äußern. Doch worum geht es eigentlich?

Nun, ende der 90er Jahre, gründeten Maynard James Keenan (Ausnahmesänger bei der Ausnahmeband TOOL) und sein Freund Billy Howerdel eine großartige, progressive und äußerst melancholisch klingende Rockband, mit oben genanntem Namen. Weltweite Erfolge waren zurecht das Endergebnis dieser Kollaboration. Songs wie 'Hollow' oder besonders 'Judith' der ersten Scheibe „Mer de Noms“ gingen tief und ließen einen selten los. Im Falle von 'Judith' habe ich manchmal heute noch, nach über zehn Jahren, einen Ohrwurm, wie von 'Kuckuck, kuckuck...' - klingt komisch ist aber so. Auch das zweite Album „Thirteenth Step“ war ein Knaller mit Hits wie 'Blue' und 'Weak & Powerless'. Danach folgte dann „eMOTIVe“ und war ein Coveralbum, welches mit der Interpretation des John Lennon Hits 'Imagine' ein Neuauflage wagte, von der so mancher besser die Finger ließ – doch A PERFECT CIRCLE haben etwas geschafft, was aus meiner Sicht nur Joe Cocker mit dem Beatles Stück 'With A Little Help From My Friends' oder Johnny Cash mit Reznors 'Hurt' gelang.

Nun liegt „Three Sixty“ vor mir. Ein Doppelalbum auf dem sozusagen die besten Songs aller drei Scheiben sind, sowie Live-Aufnahmen (ein Live-Album kann nur sehr selten die Magie eines Auftritts einfangen, aber das ist Geschmackssache) und einen (!) neuen Song. Dieser ist Ergebnis der Tour von 2010. Ja...brauch man das?
Nun als Fan vielleicht, aber ich glaube das ist auch nicht unbedingt ein Muss. Auch wenn diese Ehrlichkeit vielleicht wieder Grenzen überschreiten mag. Wer also würde von dieser Platte profitieren, außer der Geldbörse der Musiker? Im Grund jeder der A PERFECT CIRCLE bisher nicht kannte oder nur einzelne Songs.
Denn mit „Three Sixty“ gibt uns die Band einen wunderbaren (und vollkommen ausreichenden) Einblick in ihr bisheriges Schaffen und, ja, macht auch mit dem neuen Song „By And Down“ wieder Lust auf mehr von Keenan und Co.
Die beiden kreativen Köpfe haben mit stetig wechselndem Line Up (u.a. Iha von THE SMASHING PUMPKINS und White von MARILYN MANSON) ganz besondere Musik geschaffen und nähren die Hoffnung aller Gönner, dass man nach der Tour 2010 und dem neuen Song, vielleicht doch wieder das Studio entern wird, um uns (endlich) mit Album Nummer vier zu ergötzen. Schön wäre das ja. Denn die Melodien, die Energie des Arrangements und die tiefgründigen Lyrics von APC sind einfach bezeichnend.

Ich will nun nicht die Songs reviewen, die bereits in entsprechenden Albenbesprechungen vorab bewertet wurden. Und Live-Songs, ja, der Sound ist in Ordnung und beweist, dass die Band auch live ihren musikalischen Standard halten kann, aber ich habe nie viel dafür übrig gehabt und wegen der vier Songs, muss man sich die Platte nun wirklich nicht zulegen. Der neue Songs ist toll, aber irgendwie auch typisch für APC. Schlecht? Nee, gar nicht. Ist ja eine gute Band, also auch ein guter Song.

Also: Leute, die alle drei Scheiben besitzen, muss ich „Three Sixty“ nun nicht ans Herz legen. Alle anderen, die sich ein Bild machen wollen, sollten hier zugreifen.

Ist nun die Frage: Bewerte ich die Songs, die Band oder diesen einzelnen Release? Ich hätte jedem der drei Alben eine weitaus höhere Punktzahl gegeben. Aber hier handelt es sich nur um ein Konglomerat aus guten Songs von drei guten Alben. Plus einen neuen und vier Live-Tracks. Für mich auch für APC zu wenig, auch wenn ich sehr, sehr dankbar bin, diese Platte nun mein Eigen nennen zu dürfen!

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.