Plattenkritik

A Storm Of Light - Nations To Flames

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Release Date: 30.09.2013
Datum Review: 21.10.2013

A Storm Of Light - Nations To Flames

 

 

Als im letzten Jahr das Ende der Zusammenarbeit zwischen NEUROSIS und ihrem visuellen Kreativposten Josh Graham bekannt gegeben wurde, war es logisch, dass dieser seine dazu gewonnene Zeit in seine eigene Band A STORM OF LIGHT investieren wird. Dass diese nun aber mit einem vertontem Facelift wiederkehren würde, konnte niemand voraus sagen.

Zwölf Jahre lang war Josh Graham fester Bestandteil der mächtigen NEUROSIS und steuerte seine visuelle Kunst zu den Klängen der Metallegenden bei. Halb so lange existiert nun seine Post-Metal-Kreation A STORM OF LIGHT, die bereits drei klangträchtige Alben aus dem Schatten der großen NEUROSIS heraus veröffentlichten. „Nations To Flames“ ist nun der Titel des vierten Albums. Das erste Album nach dem Aus der Kreative-Ehe.
Wer A STORM OF LIGHT bereits kennt und auch schon mal live miterleben durfte, wird wissen, wie intensiv die Musik des Trios aus Brooklyn ist. Die Band ist bekannt für ihre mächtigen Klanginszenierungen und eindrucksvollen Bilder. Graham, der sich über die Jahre einen anerkannten Namen als Künstler erarbeitet hat, behandelt seine Musik wie seine großartigen Kollagen. Stück für Stück werden einzelne Fragmente zusammen gesetzt, die in ihrer Summe ein gewaltiges Szenario ergeben. Auch seine elf neuen Kompositionen stehen in der Tradition der Vorwerke. Die Songs sind gespickt mit breiten Gitarrenwänden, apokalyptischen Schlagzeugausbrüchen, Atmosphäre spendenden Samples und der eindringlichen Stimme Grahams.
Dennoch klingen A STORM OF LIGHT auf ihrem neuen Opus anders. Die Stücke wirken deutlich kompakter und fokussierter als noch auf dem zwei Jahre zuvor erschienenen „As the Valley of Death Becomes Us, Our Silver Memories Fade”. Kaum ein Song, der über die fünf Minutenmarke reicht, ohne jedoch an cineastischer Wirkung einzubüßen. Dabei ähnelt nicht nur Grahams Stimme einem Maynard James Keenan - nein, auch die Art, wie „Nations to Flames" vertont wurde, erinnert in Teilen stark an TOOL. Auch das Tempo wird öfter angezogen, als es noch in der Vergangenheit der Fall war. Eine Nummer wie „Disintegrate“ startet schon rockig, gar thrashig. Wogegen sich „All the Shining Lies“ mit „grungigen“ Gitarren umgibt.
Trotz der neuen, verschiedenen Einflüsse, die ihren Platz im Post-Doom-Bastard von A STORM OF LIGHT gefunden haben, stehen die Zeiger immer noch auf den typischen, düsteren Endzeitsound des Trios. Dennoch bekommt man den Eindruck, dass Graham seine Apokalypse gebündelter und effektiver vertont, als jemals zuvor. Auch profitiert dieses Album von einem unglaublich authentischen Sound. Dank Herren wie Travis Kammeyer (OCOAI, Generation Of Vipers), Matt Bayles (Isis, Soundgarden, Pearl Jam) und Brad Boatright (Sleep, From Ashes Rise, Nails) klingt alles verdammt druckvoll und organisch. Dem nicht genug beinhaltet „Nations to Flames" auch noch Gastauftritte von Soundgardens Kim Thayil und Nachtmystiums Will Lindsay.
Hätten A STORM OF LIGHT dieses Album vielleicht mit einem größeren Label im Rücken auf die Menschheit losgelassen, wäre ihnen der Durchbruch sicherlich nahe.

Trackliste:
01. Fall
02. Apostles of Hatred
03. The Fire Sermon
04. Omen
05. Dead Flags
06. All the Shining Lies
07. Disintegrate
08. Lifeless
09. Soothsayer
10. You Are the Hunted
11. The Year is One

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Mulder

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