Plattenkritik

A Wilhelm Scream - Partycrasher

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Release Date: 15.11.2013
Datum Review: 08.11.2013

A Wilhelm Scream - Partycrasher

 

 

Rotstifte dieser Welt - vereint Euch: Auf ihrem vierten Album singen A WILHELM SCREAM weiterhin klar und deutlich über Dinge die sie nicht mögen, spielen dazu den geistig rotierenden Zuckerschockhardcore und teilen reichlich aus, was Handwerk und Arrangement-Rafinessen angeht. Alles beim Alten - konnte man bis dato nur hoffen. Dank "Partycrasher" kann man den Beweis nun auch hören.

Erst einmal an Board der No Idea Records Arche gerettet, lässt sich die Band aus New Bedford kaum einen Atemzug lang bitten. "Boat Builders" tritt vertraut ins Gesicht - vom röhrenden Organ Nuno Pereiras über die frickeligen Gitarren bis zum Hochgeschwindigkeitsschlagzeugspiel erklärt das Quintett unmissverständlich: "Here be no guts no glory". Schnell wird klar: "Partycrasher" ist logischer Schachzug und überfällige Punkrock-Erfrischung in einem. "The Last Laugh" sprintet durch Hitchorus und trickreiche Strophe, "Number One" ruht sich kaum weniger aus als es die Band zuletzt vor gut drei Jahren auf ihrer selbstbetitelten EP tat. "Gut Sick Companion" brodelt von Thrashmetal-Riffs hinüber in das nimmersatte Skatepunk-Konstrukt, dem man auch nach der viel zu langen Wartezeit immer noch sofort das A WILHELM SCREAM-Garantiesiegel umbinden möchte. Mit Doppelschleife. Oder besser knallrotem Wachsemblem. "Ice Man Left A Trail" überholt STRUNG OUT oder ausgeschlafene HEARTSOUNDS ohne einen Blick in den Rückspiegel. Halbe Sachen ist man vom Gniedel-Gespann um Trevor Reilly und Mike Supina eh nicht gewohnt, warum dann zurückhalten, wenn "Partycrasher" gerne wörtlich zu nehmen ist?
Das knappe Dutzend Songs - aufgenommen im eigenen "Black And Blue" Studio - jedenfalls ist sich zu keiner Minute zu schade, um ordentlich Abriss anzuzetteln. "Sassaquin" spielt mit Takten und Breaks, wirbelt mit Melodien umher und verschwindet ebenso schnell und abrupt wieder in der Versenkung.
"Born A Wise Man" wirkt vielleicht zu Beginn etwas weniger hektisch - dafür aber nicht weniger schizophren und durchgegart als die Band zu "Career Suicide"-Zeiten. Ruhig durchatmen kann der A WILHELM SCREAM-Anhänger also bereits nach den ersten Durchläufen von "Partycrasher" - auch wenn böse Zungen Pereira und Co. vorwerfen könnten, sich auf ihrem souverän erklommenen Gipfel "auszuruhen". Wie vielleicht am Beispiel BAD RELIGION festzumachen, ist diese Behauptung alles andere als ein Daumenzeig nach unten. Die direkte Aufforderung zu Beginn der A-Seite nämlich stampft alle Zweifel in den Boden: "Tell me why'd I wait so long to break these chains around me" fragt Pereira nervös. Keine Ahnung, ihr habt uns doch so lange zappeln lassen.


Trackliste:

01. Boat Builders
02. The Last Laugh
03. Devil Don’t Know
04. Number One
05. Gut Sick Companion
06. Hairy Scarecrow
07. Ice Man Left A Trail
08. Sassaquin
09. Walkin’ With Michael Douglas
10. Wild Turkey
11. Born A Wise Man

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.