Seit nun mehr fünfzehn Jahren stehen die Belgier von ABORTED für hochwertige Extremeskapaden. Was damals als GOREGRIND der übelsten B-Movie Klasse begann, entwickelte sich mit den Jahren zu einem hoch auflösenden DEATH/ GRIND MIX in „Hostel-Manier“ und erreichte die großen Bühnen der extremen Metalszene.
Ein Umstand, mit dem ABORTED dabei immer zu kämpfen hatten, waren die ständigen Besetzungswechsel, was sie jedoch nie wirklich daran hinderte, starke Alben ab zu liefern. Dass die Belgier nun seit ihrer EP „Coronary Reconstruction“ (2010) mit der gleichen Besetzung aktiv sind und sich mit dieser auch zwei Jahre Zeit genommen haben, um ihr siebtes Album zu schreiben, sollte eigentlich ein Zustand sein, welcher der Musik von ABORTED deutlich in die Karten spielen sollte.
Was nach dem Verstummen des Intros mit mächtig schweren Riffs angekündigt wird, verwandelt sich blitzartig in einen hyperakitven und unaufhaltsamen Schwarm metallischer Extremitäten. Eben typisch ABORTED. Doch was sie bereits auf ihrer letzten EP in groben Zügen angedeutet haben, spielen sie auf „Global Flatine“ in einem neuartigen Maße aus. Die dreizehn Songs, von denen bereits drei auf „Coronary Reconstruction“ vertreten waren, welche aber noch mal neu umgesetzt wurden, klingen zu 100 % nach ABORTED. Jedoch wirkt Eindruck, dass man das eigene Klangspektrum mal eben verdoppelt hat. Zu den üblichen highspeed Blastattacken mischen die Belgier nun ultra schwere OLD SCHOOL Riffs hinzu, und scheuen auch nicht davor zurück, das Ganze in die Untiefen des DOOM zu verschleppen oder melodisch zu veredeln. Trotzdem geschieht das Alles absolut stimmig und nach vollziehbar. Ein weiterer, definitiver Pluspunkt ist die Performance der Gitarristen Segal und Wilson, die auf „Global Flatine“ ein Repertoire herunter spielen, welches der Konkurrenz die Tränen in die Augen treiben sollte. Wo der Vorgänger „Strychnine.213“ als reines „Pflichtwerk“ betrachtet werden könnte, ist „Global Flatline“ ein Album geworden, welches voll gepackt mit Songs ist, die einen selten da gewesenen Widererkennungswert zu bieten haben.
Die perfekte und druckvolle Produktion von Jacob Hansen, die Liste der Gastsänger, wie Trevor Strnad (THE BLACK DAHLIA MURDER), Julien Truchan (BENIGHTED) oder Jason Netherton (MISERY INDEX) und das wirklich gelungene Artwork (Slasher Design), sind quasi nur noch als das „I Tüpfelchen“ zu sehen.
ABORTED haben mit ihrem neuen Album einen Weg gefunden, ihren ohnehin schon qualitativ hohen Output, auf das Maximum zu steigern. Sie liefern mit „Global Flatline“ eine perfekte und abwechslungsreiche Mischung aus brutalen und melodischen Klängen ab, die einen ganz neuen Maßstab setzt.
Willkommen in der „Blockbuster-Liga“.
Tracklist
1 Omega Mortis
2 Global Flatline
3 Источник Болезни (The Origin Of Disease)
4 Coronary Reconstruction
5 Fecal Forgery
6 Of Scabs And Boils
7 Vermicular, Obscene, Obese
8 Expurgation Euphoria
9 From A Tepid Whiff
10 The Kallinger Theory
11 Our Father, Who Art Of Feces
12 Grime
13 Endstille