Von sphärischen Klängen im eröffnenden „Nexus Aosoth“ verwirrt, wundert man sich schlecht, als ab Lied Nummer die griechische Version von WATAIN hinter dem Ofen hervorspringt. ACRIMONIOUS getauft, veröffentlichen diese mit „Sunyata“ das vollwertige Album in ihrer Karriere. Von progressiven Passagen und gelungenen Melodien durchzogen, schließen die Hellenen nicht direkt an das kalte Treiben ihrer nordischen Kollegen an. Sie sind vielmehr darauf bedacht über das ganze Album hinweg eine mystisch Atmosphäre zu kreieren, wie das stimmungsvolle Intro (auch wenn dieses etwas kürzer als vier Minuten hätte sein können) und zahlreiche kleine Zwischenspiele zeigen. Aber auch fernab dieser instrumentalen Stücke agieren ACRIMONIOUS wesentlich verspielter als ihre schwedischen Brüder im Geiste. Wo WATAIN spätestens mit „Sworn To The Dark“ in melodische Sphären abgedriftet sind und sich auf eingängigere Songstrukturen fokussiert haben, gehen die Griechen weiterhin einen anderen Weg. Alle Songs auf „Sunyata“ haben Überlänge und begnügen sich nicht mit einfachen Strukturen. Diese sind verworren und fordernd und zwingen den Hörer die Kompostionen sich intensiv mit dem Werk auseinanderzusetzen.
Insgesamt ist „Sunyata“ ein ansprechendes Black-Metal-Album geworden, welches sich zwar in den Grenzen des Genres bewegt, darin jedoch beinahe jede Richtung auslotet. Wer sich die Mühe macht sich intensiv mit ACRIMONIOUS zweitem Album auseinanderzusetzen, wird mit einem überraschend guten Gesamtwerk belohnt und bekommt Musik mit der man sich für längere Zeit in einem dunklen Keller einschließen kann.
Tracklist:
1. Nexus Aosoth
2. Lykaria Hecate
3. Adharma
4. Glory Crowned Son Of The Thousand Petalled Lotus
5. The Hollow Wedjat
6. The Sloughted Scales Of Seperation
7. Vitalising The Red-Purple In Asher-Zemurium
8. Black Kundalini