FRAU POTZ ist tot, es lebe ADAM ANGST!
Nachdem FRAU POTZ im Juli 2013 neben einer Schrotflinte im Dachstuhl ihres Hauses tot aufgefunden wurde, wurde es ruhig um Felix Schönfuss. Nun, fast 1 ½ Jahre später, wird es endlich wieder laut.
Zwar werden der Hass und die Wut ein wenig gedrosselt, dennoch bleibt das selbstbetitelte Debüt eine emotionsgeladene Angelegenheit. Die Aggressivität, die FRAU POTZ charakterisierte, weicht melodiösen Refrains und macht ADAM ANGST zu einem massentauglicheren, aber keinesfalls weniger arroganten und hassgeladenen Sohn der alten Dame. Während Felix früher „nur“ keifend, einem die komplette Wut vor die Füße rotzte, deckt er bei ADAM ANGST nun das komplette Spektrum ab. Schnell und langsam, laut und leise, melodiös und geschrien,… das bringt Abwechslung, hat aber nicht mehr diesen gefühlsgeladenen, aggressiven Charme, der „lehnt dankend ab“ über alle Lieder hinweg, zu einer immer nach vorne gehenden Treibjagd machte.
Textlich bringt es Felix noch immer auf den Punkt, wie kein Zweiter. Seien es die vermeintlichen Professoren, die stinkend, in den Imbissbuden des Landes, um die Wette hetzen, die Freundin, die sich über jede Kleinigkeit beschwert oder Jesus Christus, der mit „8 Millionen Klicks und einer Show auf ProSieben“ im 21. Jahrhundert gelandet ist. Alle bekommen ihr Fett weg. Jedem einzelnen wird arrogant, aktuell und auf den Punkt wie nie, der Spiegel vorgehalten. Jede Zeile spricht für sich. Das Debüt hat eine Punchlinedichte, wie es sich jeder große Rapper, nur für eines seiner Lieder, wünschen würde.
ADAM ANGST ist keine zweite FRAU POTZ und auch kein zweites ESCEPADO, aber Felix Schönfuss ist zurück und macht klar warum wir seinen Hass so sehr vermisst haben.
Trackliste:
01. Jesus Christus
02. Ja Ja, Ich Weiß
03. Professoren
04. Wunderbar
05. Lauft Um Euer Leben
06. Was Der Teufel Sagt
07. Am Ende Geht Es Immer Nur Um Geld
08. Wochenende. Saufen. Geil.
09. Splitter von Granaten
10. Flieh Von Hier
11. ALTAR