Selbst wenn die Hardcore-Szene als sehr kritisch gilt und schnell mal ein stilistisch anders geratenes Album einer Band mit Nichtbeachtung straft, bin ich mir sicher, Agnostic Front könnten den letzten Mist rausbringen und es würde gekauft werden.
Doch war da nichtsdestotrotz eine Entwicklung in der Band am Gange. Roger Mirets Vorliebe für Streetpunk spiegelte sich nicht nur in seinem Nebenprojekt Roger Miret and the Disasters wieder, sondern auch in den letzten Agnostic Front-Alben. Da erinnere ich mich an eine Situation auf einem Konzert in Sarstedt, als ein total besoffener 15-jähriger Skin-Punk die ganze Zeit die Band unterbrochen hat, indem er Skin-Hardcore gebrüllt hat. Als der Sänger der Band dann gefragt hat, was er denn Skin-Hardcore nennen würde, meinte er Agnostic Front und fing an from the Eastcoast.... Ich habe noch dieses Bild im Kopf und lege die Another Voice in meinen CD-Spieler. Und da hat sich was getan. Die neue Scheibe hat den Punk-Anteil total zurückgeschraubt und beruft sich mehr auf Platten, wie zum Beispiel One Voice (aufgepasst gewollte Namensähnlichkeit). Und auf einmal spielt man den Sound, den heute Terror und Hatebreed zelebrieren. Da ist es kein Wunder, dass Jamey Hatebreed an den Reglern saß.
Und all diese Faktoren sorgen dafür, dass einem ein Schlag von Wut und Intensität um die Ohren fliegt. Und es ist wirklich erstaunlich, wie der klassische, metallische Agnostic Front Sound heute wieder aktuell klingt. Und sie gefallen mir so wesendlich besser, als auf den letzten Releases. Dennoch ist der Gesang von Roger Miret eine Sache für sich. Mein Fall ist er nicht, aber ich kenn viele Leute die damit ein Problem haben.
Für den Schritt wieder in die richtige Richtung....