Plattenkritik

Agnostic Front - My Life My Way

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Release Date: 04.03.2011
Datum Review: 27.02.2011

Agnostic Front - My Life My Way

 

 

Wie MADBALL sind auch und gerade AGNOSTIC FRONT längst an einen Punkt ihrer Karriere angekommen, an dem alles gesagt ist. Oder seien wir ehrlich: Wer zählte die neue AF schon zu seinen meistersehntesten Platten fürs neue Jahr? Stilistische Quantensprünge sind schon seit Dekaden ausgeschlossen, die Zeit der großen Kontroversen ist auch vorbei und eigentlich rechtfertigt ein neues AGNOSTIC-FRONT-Album lediglich eine neue Möglichkeit, die Band noch einmal – und vielleicht auch das letzte Mal – Live zu sehen. Doch selbst da schwächeln sie laut Meinung zahlreicher immer mehr, und so häufen sich Gerüchte wie dass man beispielsweise dem guten Vinnie den Verstärker mittlerweile ganz abdrehen würde. Was man dabei aber nicht vergessen sollte ist die Tatsache, dass AGNOSTIC FRONT bei all den ansetzendem grauen Haar und all der Routine qualitativ immer noch über dem Durchschnitt sind. Das war schon beim letzten Album und Nuclear-Blast-Debüt „Warriors“ so, und ändert sich auch mit „My Life My Way“ nicht: Das Riffing kommt nach wie vor bissig, die obligatorischen Mitsing-Parts sind gegeben (wenn auch von schwankender Qualität) und die Produktion findet einen ausgefeilten Mittelweg aus Dreck und Klarheit. Außerdem bleiben AGNOSTIC FRONT immer noch dem Unity-Gedanken, und damit sich selbst treu – und ob man das mittlerweile als aufgesetzt, oder als wohltuende Oase im aktuellen Hardcore-Umfeld empfindet, sei jedem selbst überlassen. Und da das Analysieren von stilistischen Unterschieden zum Vorgänger reinste Haarspalterei wäre, schließe ich dieses Review mit folgendem Fazit: AGNOSTIC FRONT sind 2011 qualitativ immer noch vertretbar und immer noch eine Band, die für etwas steht. Doch ob man sich deswegen noch eine Platte dieser Band kaufen muss, und ob diese Band Live mehr als nur eine angestaubte Erinnerung für jene Semester ist, welche wie in ihrer Jugend noch einmal lautstark „Gotta Gotta Go!“ mitgröhlen wollen, steht selbstverständlich auf einem anderen Blatt.

Tracklist:

01. City Street
02. More Than A Memory
03. Us Against The World
04. My Life My Way
05. That’s Life
06. Self Pride
07. Until The Day I Die
08. Now And Forever
09. The Sacrifice
10. A Mi Manera
11. Your Worst Enemy
12. Empty Dreams
13. Time Has Come

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed