Aus dem Süden der Republik drängen AHEAD TO THE SEA auf den Markt. Die Kombo um ACROSS THE BORDER Sänger Jochen drücken sich selber das derzeit gern genommene Label Folk-Punk auf und entlassen via Wolverine Records ihren Longplayer "Urban Pirate Soundsystem" auf offene See.
Auch wenn sich AHEAD TO THE SEA Folk-typischer Instrumente bedienen und mit einem Bein deutlich im Punkrock verankert sind, hören sich die Songs ihres Albums doch vielmehr nach zum schunkeln anregenden Seemannsgarn an. Nicht zuletzt das Akkordeon, welches sich neben zwitschernden Flötenklängen wie ein roter Faden durch das Album zieht sorgt mit dem marschmusikähnlichen Drumeinsatz für Hafenspilunkenatmosphäre anstatt an die verregneten, schottischen Highlands zu erinnern. Auch optisch werden mit einer Piratenflagge auf dem Artwork die Assoziationen gleich in vorbestimmte Bahnen gelenkt. Für die gewisse Eigenständigkeit sorgt der zweistimmige Gesang, der durch das eingesetzte, weibliche Kehlchen einen durchaus ansprechenden Touch erhält. Ansonsten sind mir die Songs oftmals ein wenig zu simple gehalten und lassen häufig den gewissen Funken vermissen, der die Richtige Stimmung entfacht. Als Hintergrundmusik sind AHEAD TO THE SEA ziemlich gut geeignet und "Urban Pirate Soundsystem" ist auch binnen kurzer Zeit zum Soundtrack meines allmorgendlichen Duschzeremoniells avanciert, eine Kaufempfehlung kann ich hier jedoch nicht aussprechen, denn Genrekönige wie DROPKICK MURPHYS oder FLOGGING MOLLY die zwar andere Schwerpunkte haben, spielen noch einige Liegen über den Freiburgern.