AIRBAGs 2009er Debüt "Identity" war eines jener Alben die wohl schon jeder mal im Plattenladen gesehen hat. Das markante Cover mit dem blauen Auge und der roten Thräne sticht nachwievor ins Auge. Mehr als ein winziger Achtunsgerfolg war aber nicht drin. Schade, denn eigentlich handelte es sich um ein nettes Prog Rock Album in der Schnittmenge von PINK FLOYD, RIVERSIDE, PORCUPINE TREE, ANATHEMA und MARILLION. Doch hier wird bereits die größte Schwäche des Debüts deutlich: eigene Akzente konnten die Norweger leider nicht setzen. Und soviel sei vorweg gesagt: jenes gelingt ihnen auch beim zweiten Anlauf nicht.
Und dabei haben sie sich so viel Mühe gegeben. War das Debüt noch luftig und beinahe unbeschwert, regiert auf "All Rights Removed" eine düstere Komplexität, weswegen einmaliges Hören hier nicht zum Erfolg führt. Wie das bei vielen Progalben nun eben so ist, fordert auch der Zweitling von AIRBAG eine gewisse Einarbeitungszeit. Dafür sorgen allein schon die ausufernden Kompositionen, "Homesick I-III" sprengt sogar die Siebzehn-Minuten-Grenze. Desweiteren spielt auch noch die deutlich negativere Grundstimmung des Albums eine gewichtige Rolle. Fans der oben genannten Bands werden sich also sofort heimisch fühlen.
Und da haben wir es schon wieder. Der Vergleich mit den Großen. Doch wer darüber hinweg sehen kann, findet in "All Rights Removed" ein sehr gelungenes, trauerndes Prog-Rock-Album.
Tracklist:
1. All Rights Removed
2. White Walls
3. The Bridge
4. Never Coming Out
5. Light Them All Up
6. Homesick I-III