Plattenkritik

All That Remains - ...For We Are Many

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Release Date: 15.10.2010
Datum Review: 08.10.2010

All That Remains - ...For We Are Many

 

 

Was macht eine Band, um nach vielen Jahren endlich mal den Mief eines KSE Klons abzulegen? Sie legen ihr fünftes Album erneut in die Hände von KSE-Kopf Adam D, der schon „This Darkened Heart" (2004) und „The Fall Of Ideas" (2006) produziert hatte. Ungeschickt, zumal Adam D einen toten, sehr klinischen und damit typisch Metalcore-vor-7-Jahren-Sound (Trigger, Trigger an der Wand, welche Drums klingen am sterilsten im ganzen Land?) im Studio brutzelte. Und sonst? Instrumental gehen ALL THAT REMAINS aus Massachusetts durchaus in Ordnung, aber wie bereits beim lahmen Vorgänger "Overcome" fehlt etwas.

Ganz so zahm geben sie sich zwar nicht mehr, der Titeltrack als Beispiel zupft ordentlich aggressiv am Thrash Röckchen und immer wieder kommen Relikte der Vergangenheit zum Vorschein, die 2008 noch aus den glattgebügelten Billboardklängen vertrieben wurden. War "Overcome" ein Schritt in Richtung einer stärkeren Eigenständigkeit, der jedoch auf Kosten mancher Stärken vollzogen wurde, so ist "...For We Are Many" eine leicht stochernde Rückbesinnung zu alten Tugenden, die zu Lasten der Individualität geht. Es hat den Anschein, als wisse die Band nicht so richtig, ob sie true oder hip sein wolle, was letztlich den roten Faden rosa werden lässt. Das Aushängeschild Phil LaBonte gehört nach wie vor zu den besten Shoutern/Sängern seiner Zunft und schön anzuhören ist, dass er deutlich mehr Power als noch vor 2 Jahren in seiner Stimme führt. Allerdings sollte er sich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen und nun auch noch einen Southern Rock Vibe ala Anselmo aus seiner Kehle kitzeln. Denn dann könnte aus nickender Anerkennung ganz schnell kopfschüttelnde Ablehnung werden. Das kann den doppelten Leads und den formidablen Soli der Herren Martin und Herbert nicht passieren, immer wieder zeigen sie, dass ALL THAT REMAINS als Mitbegründer der NWOAHM durchaus respektabel zu behandeln sind.

Natürlich stehen auch auf "...For We Are Many" die Melodien und die Emotionalität ganz oben, die Kluft zur Aggressivität mit Tendenz zum Brutalen ist allerdings ein wenig schmaler geworden. Ganz wegbügeln konnten die Herren und Dame ihre Neigung für Genre-altbekannte Reißbrettkomponiererei nicht (bestes Beispiel dafür die schmalzige Ballade am Ende des Albums), so dass letztlich ein zufrieden stellendes Werk für Bandliebhaber herausgesprungen ist. Alle diejenigen, die sich in den letzten Jahren abgewendet haben, dürfen auch nach wie vor die Nase rümpfen. Letztlich ein Fall für Onkel Geschmackssache.

Tracklist:
01. Now Let Them Tremble (1:23)
02. For We Are Many (2:59)
03. The Last Time (3:58)
04. Some Of The People, All Of The Time (3:22)
05. Won't Go Quietly (4:00)
06. Aggressive Opposition (3:45)
07. From The Outside (3:34)
08. Dead Wrong (3:07)
09. Faithless (3:34)
10. Hold On (2:57)
11. Keepers of Fellow Man (3:10)
12. The Waiting One (4:48)

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Clement

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Ich fühle mich zu alt