Welcher Metal-Hörer kauft sich das? Was ich mich schon vor Jahren bei Bands wie SONIC SYNDICATE gefragt habe, setzt sich bei AMARANTHE fort. Denn die schwedisch/ dänische Kombo präsentiert zuckersüße Pop-Melodien, umgarnt von einem Plastik-Metal-Sound und Elektronik-Spielereien. Zugegebenermaßen besitzen viele Songs einen hohen Ohrwurmfaktor, das allein macht die Nummern jedoch nicht zu guten Liedern. Scheinbar nach Baukastenprinzip zusammengestellt, wechseln sich genretypisch Klargesang und Growls ab, bis die Songs fast alle in, von Sängerin Elize Ryd intonierten, Kinderlieder-Refrains münden. Überraschungen positiver Natur sucht man hier vergebens. Den absoluten Tiefpunkt erreicht „The Nexus“ in „Electroheart“ - Schon der Songtitel zeigt auf, in welche Richtung dieses Lied geht. Über einen pumpenden Beat (Oder wird der Song eher unter diesem begraben?) wechselt sich Ryd mit ihren zwei (!) Sängerkollegen Andy Solvestrom und Jake E. Lundberg ab – Unerträglicher Dancefloor-Rock. Vielleicht gehöre ich einfach nicht zur Zielgruppe der Band oder gehe ich mit dem falschen Anspruch an diese Art von Melodic (Death) Metal heran, AMARANTHE können mich schlicht und ergreifend emotional nicht begeistern. Ich finde zu wenig interessante Ideen auf „The Nexus“, produktionstechnisch ist es mir zu glatt gebügelt und dank inflationären Synthesizer-Gebrauch, stört es sogar als Hintergrundbeschallung. Da hat mir selbst das Debüt der Gruppe noch besser gefallen, wenn auch das wahrlich kein Meisterwerk war.
Und ja, die eingangs gestellte Frage ist ernst gemeint. Wenn euch das Album wirklich gefällt, dann schreibt doch bitte hierunter, warum das der Fall ist. Ich würde es gerne irgendwie nachvollziehen können.
Tracklist:
01. Afterlife
02. Invincible
03. The Nexus
04. Theory Of Everything
05. Stardust
06. Burn With Me
07. Mechanical Illusion
08. Razorblade
09. Future On Hold
10. Electroheart
11. Transhuman
12. Infinity