Plattenkritik

Ambitions - Surface To Air

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Release Date: 20.01.2015
Datum Review: 12.02.2015

Ambitions - Surface To Air

 

 

So wird man doch gerne überrascht: Connecticuts AMBITIONS melden sich ohne die geringste Vorankündigung zurück. Und das sogar mit so wenig Tamtam, dass man glatt befürchten muss, dass keiner es mitkriegt. Ein Grund mehr, über ihre Comeback-EP zu schreiben.

In Zeiten der großen sozialen Netzwerke und ihren noch größeren Selbstdarstellern ist ein Comeback auf so leisen Sohlen vielleicht unzeitgemäß. Dabei machen AMBITIONS eigentlich alles richtig. Man nervt die Menschen nicht mit einem täglichen Wust an substanzlosen Promo-Posts („big news next week“...), nein, man haut einfach 3 neue Songs raus, die für sich sprechen. Vielleicht auch deshalb, weil schon 2010 vorschnell Gerüchte um „Surface The Air“ laut wurden, aber die Band für ein echtes Comeback noch nicht bereit war. Wie auch immer, die neue EP knüpft musikalisch nahtlos an das 2007er Bridge 9 Album „Stranger“ an. Geboten wird melodischer Hardcore, der damals wie heute mehr nach Kalifornien, als nach Ostküste klingt (sagte man damals ja auch über großartige melodische Hardcore Pioniere wie REACH THE SKY oder FASTBREAK). Schon auf ihrem Debüt „Neon Lights“ klangen AMBITIONS wie die moderne Antwort auf UNIFORM CHOICE, THE KILLING FLAME oder die nicht tot zu kriegenden IGNITE, doch liegen bei ihnen die Pole Härte und Melodie noch ein bisschen weiter auseinander. Dafür sorgt zu einem großen Teil Ausnahme-Frontmann Jay Aust, der seinen Gesang unangestrengt durch die verschiedensten Gefühlslagen manövriert.

Schon mit dem Opener und Titel-Track machen AMBITIONS klar, dass sie nicht zurückgekommen sind, um in mainstreamigere Richtungen abzudriften. So kraftvoll klang die Band zuletzt auf „Neon Lights“ – schnell, straight und doch extrem eingängig. Die Melodie der zweiten Gitarre kurz nach der Eine-Minute Marke – hach, viel besser kann man melodischen Hardcore nicht machen. Das folgende „Decision“ ist zwar treibend, schaltet aber dennoch einen Gang runter. Keine Frage, richtig guter Song, trotzdem gefallen mir AMBITIONS am besten, wenn Sie Gas geben. Das tun sie dann auch wieder mit dem abschließenden „Complete The Divide“, in dem die Gitarristen bei aller Geschwindigkeit ein Mal mehr ihr Gespür für richtig gute Melodien beweisen. Obendrein ist „Surface To Air“ verdammt gut produziert – beachtlich für eine Band, die aktuell ohne Label unterwegs ist. Letzteres dürfte sich aber schnell ändern, denn hier stimmt von der Musik bis hin zum Artwork alles. So ein Comeback dürfte trotz aller promotionalen Zurückhaltung auch von Seiten der Labels nicht lange unbeachtet bleiben.

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Sascha

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http://www.shocksmusic.bandcamp.com