Plattenkritik

Amon Amarth - Surtur Rising

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Release Date: 28.03.2011
Datum Review: 26.03.2011

Amon Amarth - Surtur Rising

 

 

AMON AMARTH sind nicht jedermanns Sache. Und das völlig zu Recht: Ihr Wikinger- und Schlachtzüge-Pathos ist zwar elementarer Bestandteil der Wirkung ihrer Songs und ihres Images, trifft aber für Nicht-Szenegänger schnell auf Unverständnis, ja wirkt mitunter peinlich. Ihre Musik setzt sich aus einem recht einfachen Baukasten aus stilistischen Mitteln zusammen, darunter übereinander laufendes Double Picking, schwedisch-melodische Gitarrenmelodien und hin und wieder das ein- oder andere Solo – und das meist in recht einfache Midtempo-Songs verpackt. Und nicht zuletzt findet bei AMON AMARTH selbst nach dem achten Album so gut wie keine Entwicklung im Bandsound statt. Viel mehr gibt die Band der euphorischen Metaler-Menge das, was sie will – und damit fährt sie so gut, dass es scheint als würde die Band von Album zu Album nur noch größer werden. Auf der anderen Seite muss man sehen, dass das was die Band da einen von Album zu Album aufs Neue liefert auch wirklich gut ist. Der Vorgänger „Twilight Of The Thunder God“ schlug zwar abermals in dieselbe Kerbe, hatte aber erneut genügend Hits im Gepäck um wieder zufrieden zu stellen, und mit „With Oden On Our Side“ erschien davor sogar das für viele (auch für mich) beste Album der Band bis jetzt. „Surtur Rising“ dürfte zwar nicht ihr bislang bestes Album sein, hat aber wie seine Vorgänger wieder genau die Hits und Melodien die es braucht, um nach fast 20 Jahren Bandgeschichte noch frisch und interessant zu klingen. Und das ist immerhin auch eine Leistung, der man Respekt zollen kann – gerade bei so einem kleinen Stilmittel-Baukasten! Und um noch schnell ein paar Beispiele für die Qualität des neuen AMON-AMARTH-Werks zu liefern: „Töck’s Taunt“ wirkt zunächst wie eine AMON-AMARTH-Midtempo-Nummer wie viele andere, baut aber im Laufe seiner Spielzeit und gerade gegen Ende hin ein angenehm düstere Atmosphäre auf. „Destroyer Of The Universe“ klingt zwar zunächst so plump wie ein AMON-AMARTH-Song(-titel) klingen kann, beweist aber gerade in den übereinander laufenden Gitarrenmelodien viel Geschick und Gefühl. Und „A Beast I Am“ kommt so schön hektisch und doch konzentriert, dass das (Phrasenschwein oi!) Metaler-Herz vor Freude springt. Schön ist übrigens auch die Tatsache, dass „Surtur Rising“ als ganzes Album betrachtet immer genau in den richtigen Momenten an Tempo zulegt oder einen Gang zurückschaltet und eher auf harmonische Melodien setzt. Gleiches gilt für die Atmosphäre, die im Laufe des Albums eine schöne Entwicklung durchmacht. Was bleibt also noch weiter zu sagen? „Surtur Rising“ ist ein absolut rundes AMON-AMARTH-Werk geworden, welches dieselben Freunde und Feinde wie immer auf den Tag bringen wird. Dieselben Kontroversen, dieselbe Musik – bei AMON AMARTH wird sich in diesem Leben wohl nichts dergleichen verändern. Aber das ist in diesem Fall schon in Ordnung so.


Tracklist:

01. War Of The Gods
02. Töck´s Taunt - Loke´s Treachery Part II
03. Destroyer Of The Universe
04. Slaves Of Fear
05. Live Without Regrets
06. The Last Stand Of Frej
07. For Victory Or Death
08. Wrath Of The Norsemen
09. A Beast Am I
10. Doom Over Dead Man

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed