Plattenkritik

Amon Amarth - With Oden On Our Side

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 25.09.2006
Datum Review: 22.09.2006

Amon Amarth - With Oden On Our Side

 

 

Ist man ehrlich, muss der Amon Amarth Fan zugeben, dass die letzte Scheibe, die 2004er "Fate Of Norns" im Vergleich zum brillianten Vorgänger "Versus The World" ein wenig abfiel. Das lag daran, dass zu erst einmal die Produktion, vor allem der Drumsound, ein wenig unausgewogen war und auch die Songs in eine gewisse Sackgasse liefen. Das schmälert keinesfalls den Hitcharakter von beispielsweise "Pursuit Of Vikings", was aber auch fehlte waren ein paar richtig schnelle Songs noch der Marke "For The Stabwounds In Our Backs" des Vorgängers. Ich nehme vorweg: Wären "Versus The World" lässige 9 Punkte gewesen, so blieben für die "Fate Of Norns" immer noch starke 8, "With Oden On Our Side" hingegen sind 10.

Neun Songs sind diesmal an Bord, abwechslungsreich und innovativ, wie man es nie kannte von den Schweden, dennoch stets unverkennbar, hymnisch, fesselnd, erhaben. Der Opener "Valhall Awaits Me" beginnt noch relativ unspektakulär, und erstrahlt urplötzlich in einem Gitarrensolo, wie man es noch nie gehört hat. Feinfühlig, melodisch, stets dennoch brutal. "Runes To My Memory" erinnert an das famose "The Last With Pagan Blood" von der "The Avenger" aus 1999.

"Asator" zeigt eine brutale Seite, wie man sie ebenfalls nicht kannte, rasend schnell, düster und mit einem entfesselter denn je gröhlendem Johan Hegg.
Was jetzt folgt, ist Gänsehaut pur, "Hermod's Ride To Hel", durch den melancholischen Hammerriff erinnernd an "A Thousand Years Of Oppresion", episch, schleppend, erhaben. Der Titeltrack spricht für sich, bei "Gods Of War Arise" geht man den Weg des eingängigen Hits der Marke "Death In Fire", "Cry To The Black Birds" vereint dann alles, von schleppend bis rasend, mit begnadeter Melodieführung. Selbstverständlich.

Balladeske Töne bei den Königen des Viking-Death? "Under The Northern Star" jagt dir die Tränen in die Augen, besitzt eine erdrückende Auswegslosigkeit, von denen manche Doom-Bands nur träumen. Und wer jetzt meint, Heggs Gesang passe zu so etwas nicht, dem sei gesagt: Oh doch, und wie.

Bleibt der Rausschmeißer "Prediction Of Warfare", keine Kompromisse, Amon Amarth zum Höhepunkt des derzeitigen Karrierepunktes. Chefdenker und Gitarrist Olli Mikkonen katapultiert sich mit diesem Album schon in den Legendenstatus, macht seine Band einzigartiger denn je und veröffentlicht einen, wenn nicht das Highlight des Metal-Jahres 2006. Und mit der Höchstnote zu hantieren, ich bin mir dessen sehr bewusst, ist immer gefährlich. Sie besagt, dass kommende Scheiben der betreffenden Bands dieses Niveau nicht mehr halten können, allerdings bin ich mir hier eben sehr sicher, dass die Strategen aus Stockholm auf ihrem nächsten Album genau dieses wieder erreichen werden. "With Oden On Our Side" ist schlicht ein Machwerk für die Ewigkeit, eine neue Referenz, und deshalb nicht anders zu bewerten.

Tracklist:
01. Valhall Awaits Me
02. Runes To My Memory
03. Asator
04. Hermod's Ride To Hel - Lokes Treachery Part 1
05. Gods Of War Arise
06. With Oden On Our Side
07. Cry Of The Black Birds
08. Under The Northern Star
09. Prediction Of Warfare

Autor

Bild Autor

Moritz

Autoren Bio