Drei Jahre nach ihrem gigantischen “The Octopus” veröffentlichen AMPLIFIER ihren neuen Silberling, der sehr viel mehr „down to earth“ ist als sein Vorgänger. „Mystoria“ heißt das Album und umfasst zehn Tracks, die weniger Prog als straight forward gespielter Rock sind. Selbstverständlich sitzt der Teufel hier im Detail und es ist nicht AC/DC. Aber es geht mehr nach vorne, mehr ins Gesicht.
Songs wie 'Named After Rocky' sind einfach direkter als die verschachtelten Nummern vergangener Tage, dabei doch episch und verspielt. Die leichter verdauliche Kost wurde in weniger als fünf Tagen eingespielt und erreicht dennoch eine Qualität, von der man sagen darf, dass diese für manche Bands erst nach Wochen im Studio in greifbare Nähe rückt. Allein Songs wie 'Bride' sind einfach eine geniale Mischung aus Melodie und leicht vertracktem Arrangement. Dazu kommt Sels Stimme, die einfach fast alle Register beginnt und sich wunderbar in das neue/alte Ambiente einfügt und das permanent wabernde und pulsierende Bassspiel Magnums.'Cat´s Cradle' oder 'Open Up' gehören meiner Meinung nach zu einem sehr starken Repertoire aus guten Songs, auf dass die Herren aus Manchester zurückgreifen können, ohne die hauseigene Messlatte von „The Octopus“ befürchten zu müssen. Allein 'Magic Carpet' ist ein für sich stehender Opus, der sofort ins Ohr geht.
Fazit: Gefällt trotz aller Schlichtheit oder vielleicht auch gerade deswegen. Gibt es noch die POW-Effekte, die die Magie dieser Band ausmachte? Joa, irgendwo, irgendwie. Manchmal muss man danach suchen. Der rote Faden ist auf „Mystoria“ definitiv der 70s Einschlag. Psychedelic und Space, ohne ganz abgefahren zu sein. Also 'outta space rock from earth'. Chice Sache.
Tracklist
01. Magic Carpet (03:41)
02. Black Rainbow (03:20
03. Named After Rocky (05:01)
04. Cat's Cradle (05:03)
05. Bride (03:56)
06. Open Up (06:16)
07. OMG (06:27)
08. The Meaning Of If (02:55)
09. Crystal Mountain (04:29)
10. Crystal Anthem (04:15)