Es wird ja immer nach neuen Trends und Stilen im Genre der härteren Gangart gesucht. Seit Gründung Ende der 90-er Jahre haben die Engländer ANAAL NATHRAKH im Extremmetal nach neuen Wegen gesucht, so waren sie eine der ersten Bands, die Black Metal und Grindcore zu einem apokalyptischem Inferno kreuzten und Ballast in Form von Nachvollziehbarkeit über Bord warfen. Zeiten ändern sich und nach sechs Alben klingen V.I.T.R.I.O.L. (Sänger Dave Hunt, der u.a. auch schon bei BENEDICTION aktiv war) und Irrumator (Mick Kenney, der für die Instrumente zuständig ist) Death Metal-lastiger denn je. Was natürlich nicht schlimm ist, ganz im Gegenteil, denn zu ihrem Todesblei gesellt sich eine fette Produktion, die vor allem im Drumbereich für Feuer sorgt. Natürlich ist auch der Cleangesang noch im Gerüst des Wahnsinns enthalten, allerdings trägt dieser mehr denn je zur Abgefahrenheit und Irrsinn der einzelnen Kompositionen bei. Und dann sind sie auch noch etwas (ein kleinen bisschen) eingängiger geworden, aber vor allem V.I.T.R.I.O.L. macht mit seinen abartig morbiden Schreigesängen (“Papa, was ist das, ich habe Angst...mach das bitte, bitte aus...Papi...nein...) auch nur jede kleine aufkeimende Blüte des Schöngeist platt, um anschließend noch voller Inbrunst auf sie zu exkretieren. Letztlich darf auch diese Vertonung des hart um sich schlagenden Extremmetals in keiner Sammlung fehlen, denn ANAAL NATHRAKH sind auch auf Longplayer Nummer sieben, der mit „Vanitas“ recht simpel im Vergleich zu den einzelnen Tracks betitelt wurde, noch wild, aufregend und voller Ideen, zumal das Album von vorn bis hinten einen roten Faden beinhaltet und mit keinerlei Druckverlust gesegnet wurde.
Tracklist:
01. The Blood-Dimmed Tide
02. Forging Towards The Sunset
03. To Spite The Face
04. Todos Somos Humanos
05. In Coelo Quies, Tout Finis Ici Bas
06. You Can't Save Me, So Stop Fucking Trying
07. Make Glorious The Embrace Of Saturn
08. Feeding The Beast
09. Of Fire And Fucking Pigs
10. A Metaphor For The Dead