Aus Treviso, einer Stadt im Norden Italiens mit ca. 82.000 Einwohnern, bis Deutschland gereist ist die CD "Iride" (italienisch für "Iris") der ANARCOTICI. Zunächst konnte ich mit der Musik recht wenig anfangen; das Internet belehrte mich dass man diese Musikrichtung "Noisecore" nennt und dass die meisten Menschen nichts damit anfangen können.
Dabei geht es zunächst ganz gut los, das Intro ist nicht der Burner, aber okay und auch der Anfang des ersten Songs geht noch ganz gut klar. Dann aber hat man das Gefühl, die Band hat alles gezeigt, was sie kann. Das sind Shouts auf immer der gleichen Tonlage, gepaart mit schlichten Riffs und einer dumpfen Basslinie. Die gelegentlichen Tempowechsel lockern das zwar etwas auf, alles in allem aber hat man das Gefühl in einer Endlosschleife gelandet zu sein, in der sich alles so oder so ähnlich wiederholt.
Da mir aus dem Noisecore Vergleichsbeispiele fehlen kann ich nicht beurteilen, ob das in dem Genre vielleicht normal ist. Hätten die ANARCOTICI (was übrigens ein Wortspiel aus anarchici=Anarchisten und narcotici=Beruhigungsmittel ist) das Ganze auf einen Song komprimiert, wär dieser wahrscheinlich okay gewesen, beim Hören des ganzen Albums trat bei mir jedoch nach kürzester Zeit Langeweile auf. Der einzige Track der etwas aus dem Muster der anderen hervorsticht ist "Loto", der wiederrum ist jedoch so träge das dadurch die Spannungskurve nicht viel gehoben wird.
Fazit: für Genrekenner und -liebhaber vielleicht geeignet, die anderen sollten sich das Hören ersparen.
Tracklist:
01. Autoritratti
02. Prodotto fito sanitario
03. Rabbia
04. Asia
05. Iride
06. Loto
07. Versus
08. Glorifica(mi)
09. Vuoto
10. Feto suicida
11. L'o-dio
12. Neve